notabene
Dienstag, 18. Juli 2006
Freitag, 14. Juli 2006
Können Sie mich endlich mit Ihren Mails in Ruhe lassen!!!!!!
Jetzt lassen uns Fritsch und sein Mitstreiter Daniel Banzer tatsächlich mit ihren Mails in Ruhe. Bis August allerdings nur. Dann geht's weiter. Danke! Fußballfreunden empfehle ich zur neuen Saison das Abo dieser täglichen Presseschau.
Freitag, 7. Juli 2006
@ PR-Agentur public link, Berlin
Kleiner Tipp: Behelligen Sie andere Blogs und Journalisten mit Ihren Pressemitteilungen, die nehmen das dankbar auf. Abdruck und mehr garantiert!
Montag, 19. Juni 2006
Auf die Blogroll damit: Weblog zum Videojournalismus

Donnerstag, 18. Mai 2006
Weblogs können den Journalismus bereichern, aber niemals ersetzen – Netzwerk Recherche veröffentlicht Studie zu Blogs und Journalismus

Mit einem Vorwort und ein paar Ratschlägen habe ich das u.a. Werk unterstützt. Ich hoffe, dass es eine gute Diskussionsgrundlage für alle Interessierten ist. Einige Journalisten, Wissenschaftler und Blogger werden in den nächsten Tagen ein Rezensionsexemplar erhalten.
Presseinformation der Journalistenvereinigung Netzwerk Recherche:
Weblogs können den Journalismus bereichern, aber niemals ersetzen
Netzwerk Recherche veröffentlicht Studie zu Blogs und Journalismus
Weblogs können den Journalismus anspornen und bereichern, aber niemals ersetzen. Das ist ein Ergebnis der aktuellen Studie, die in der Schriftenreihe des Netzwerk Recherche erscheint. Sie zeigt, dass es für Journalisten zahlreiche Gründe gibt, Blogger als Konkurrenten, Kritiker oder sogar als die Kopfjäger des Internet einzuschätzen. Außerdem kosten Blogger lieber die Freiheiten des Internet aus, als sich mit den Qualitätsansprüchen des Journalismus aufzuhalten. Auf der anderen Seite stellt der Autor Matthias Armborst unter Beweis, dass es ein Fehler ist, wenn Medien-Profis die so genannten „Netz-Tagebücher“ reflexartig ablehnen oder sogar als „Klo
„Kopfjäger im Internet oder publizistische Avantgarde?“ lautet der Titel der Studie – der vierte Band der Reihe „Recherche-Journalismus und kritische Medienpolitik“, die vom Netzwerk Recherche im Münsteraner Lit-Verlag herausgegeben wird. Damit liegt nun erstmals eine deutsche Buchpublikation vor, die sich gezielt und umfassend mit dem Verhältnis von Weblogs und Journalismus beschäftigt.
Zwar haben sich manche Blogger inzwischen den Ruf als Intimfeinde des professionellen Journalismus erworben. Dennoch dürfte es Journalisten und Öffentlichkeitsarbeitern in Zukunft schwer fallen, die Meinungen bloggender Experten zu ignorieren. Denn längst sind es auch Blogger, die in der Internet-Öffentlichkeit den Ton angeben, Trends und Themen setzen.
Auch zeigt die Studie, wie sich die erfolgreichsten Blogger zu Konkurrenten im Kampf um die immer knapper werdende Ressource Aufmerksamkeit entwickeln. Zum ersten Mal erleben Journalisten, dass sich Leser und Zuschauer wirksam vernetzen und ihre Kritik öffentlich machen. Wer Schwäche zeigt oder gar Fehler macht, kann jederzeit an den Prangern des Internet landen: „Die persönliche Integrität von Journalisten kann schon mit einem unangenehmen Beitrag angekratzt werden“, schreibt der Onlinejournalismus-Experte Thomas Mrazek in seinem Vorwort.
Trotz dieses durchaus gefährlichen Potenzials herrscht selbst unter Medienprofis Unwissenheit. „Wer von Weblogs nicht mehr weiß, als dass sie ,private Internet-Tagebücher’ sind, hat wenig begriffen und liegt mit dieser Meinung längst nicht immer richtig“, schreibt Matthias Armborst und zeigt anhand zahlreicher Beispiele, wie sich mit der Verbreitung des Weblog-Formats eine schleichende, aber unaufhaltsame publizistische Revolution vollzieht: Mit einem Mal ist buchstäblich jeder Internetnutzer in der Lage, sein eigenes Massenmedium zu betreiben. In den USA gibt es längst Millionen von Blogs, hierzulande soll die Zahl bei rund 200.000 liegen.
Wie die Analyse zeigt, halten sich die wenigsten Blogger für Journalisten oder fühlen sich verpflichtet, die journalistischen Qualitätsstandards zu beachten. Auch ist ein Teil der Blogger bereit, beleidigende Kritik in Blogs zu akzeptieren. Bei diesen Thesen stützt sich Matthias Armborst auf die von ihm durchgeführte Befragung von rund 150 Bloggern, darunter viele der derzeit am meisten beachteten Schreiber. Diese Befragung ist eine der ersten empirischen Untersuchungen der Weblog-Szene im deutschsprachigen Raum.
„Wer mit Blogs umgeht, sollte wissen, dass er es in aller Regel mit Beiträgen von Amateur-Publizisten zu tun hat, die ihre Themen nach ganz eigenen Kriterien auswählen und auch dann publizieren, wenn die Informationen ungesichert und die Quellen fragwürdig sind“, lautet eines der zentralen Ergebnisse. 90 Prozent der Befragten gaben an, Informationen auch dann zu veröffentlichen, wenn sie denken, dass es sich nur um ein Gerücht handeln könnte. Doch drei von vier Befragten sagten auch, sie machten ihre Vorbehalte kenntlich.
Aus Ergebnissen wie diesen folgert Matthias Armborst, dass der Kosmos der Blogs und Blogger alles andere als ein rechtsfreier Raum ist: „Längst haben sich in der Blogosphäre ungeschriebene Gesetze herausgebildet, die viele Blogger akzeptieren“, schreibt der Autor. Er hält es für einen Fehler, Blogger aufgrund laienhafter Beiträge oder demonstrativer Subjektivität gering zu schätzen: „Bloggern sollte zuerkannt werden, dass sie aufgrund ihrer hohen Internet-Kompetenz und ihrer hochgradigen Vernetzung oftmals besser als Journalisten in der Lage sind, Internet-Informationen zu filtern, aufzubereiten und in Bezug zu setzen.“
Dennoch gibt es für Journalisten gute Gründe, Blog-Einträge nicht pauschal als das Geschreibsel von Internet-Freaks abzutun und stattdessen zu versuchen, die Besonderheiten der Weblog-Kommunikation zu verstehen. Nur dann dürften sie in der Lage sein, sich die – noch relativ seltenen – Blogs mit Inhalten von allgemeinen Interesse als Ideen- und Themenreservoir zu erschließen. Blog-Indizes und - Suchmaschinen stellt der Autor als Möglichkeiten vor, den Stimmungen und Trends der Internet-Öffentlichkeit auf die Spur kommen. Auch zeigt er, dass es sogar für traditionell arbeitende Journalisten sinnvoll sein kann, selbst unter die Blogger zu gehen: „Journalisten mit eigenem Blog schärfen ihr persönliches Profil, gewinnen an Authentizität und signalisieren Erreichbarkeit.“
Über den Autor: Matthias Armborst, 27 Jahre, hat Journalistik und Politik in Dortmund und Jyväskylä/Finnland studiert und bei der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" in Essen volontiert. Der Diplom-Journalist arbeitet für die Nachrichtenagentur Associated Press und schreibt als Freier Journalist für verschiedene Tageszeitungen sowie für die politische Wochenzeitung „Das Parlament“.
Matthias Armborst: Kopfjäger im Internet oder publizistische Avantgarde? Was Journalisten über Weblogs und ihre Macher wissen sollten. Band 4 der Reihe: Recherche-Journalismus und kritische Medienpolitik (Herausgeber: Netzwerk Recherche. Münster, 2006. 245 Seiten, 14,90 Euro. ISBN 3-8258-9633-1).
info@netzwerkrecherche.de
Download der Pressemitteilung: PDF-Datei, 2 S., 76 KB
* "Es waren Klowände, nicht Klosprüche", korrigiert Thomas Knüwer und zweifelt an der Studie.
Dienstag, 11. April 2006
Die Web-Pläne der "taz" – Interview mit Mathias Bröckers
![Mathias Bröckers über die Web-Pläne der taz | Bild [M]: taz / FoeBuD e. V. / ojour.de Mathias Bröckers über die Web-Pläne der taz | Bild [M]: taz / FoeBuD e. V. / ojour.de](https://static.twoday.net/netzjournalist/images/broeckers_taz.jpg)
Seit einigen Wochen arbeitet Mathias Bröckers als Online-Projektleiter bei der "taz". Bröckers wurde laut Wikipedia vor allem durch seine umstrittene WTC-Conspiracy-Serie bei Telepolis und sein darauf folgendes Buch "Verschwörungen, Verschwörungstheorien und die Geheimnisse des 11.9." bekannt.
Das Interview wurde per E-Mail geführt, die Links in den Texten wurden von mir ausgewählt.
Was hat die ständig klamme "taz" dazu bewogen, nun mehr in das Internet-Angebot zu investieren, denn Gewinne sind wohl zunächst nicht zu erwarten?
Nicht nur die Zahl der Online-LeserInnen insgesamt, sondern auch die der "taz" haben in den letzten Jahren stark zugenommen. Dieser Nachfrage kommt die "taz" mit dem Ausbau ihres Webangebots nach.
Sind Sie nun formal Online-Chefredakteur, warum hat sich die "taz" für Sie entschieden?
Da es noch keine Online-Redaktion gibt, gibt es auch keinen Online-Chefredakteur – und ob es den überhaupt braucht ist noch die Frage. Ich war von 1980 bis 1991 Redakteur und dann noch lange Autor der "taz" und habe die alten Kollegen seit Jahren immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass sich online bei der "taz" so wenig tut. Und wie das schon früher so war – wenn einer eine gute Idee hat, muss er sie auch selbst realisieren, weil alle andern haben anderes zu tun – wurde ich irgendwann gefragt, ob ich es nicht selbst machen will.
Was ist überhaupt geplant, bisher war nur von einigen Watchblogs zu Unternehmern, Politiker oder Medien die Rede?
Die "taz" wird auch online im Wesentlichen aus den Inhalten der Druckausgabe bestehen, mit einigen zusätzlichen Elementen wie zum Beispiel den Blogs und mit laufenden Aktualisierungen.
Blogs von Medien werden von den Nutzern zumeist nur mäßig akzeptiert (siehe etwa Telepolis-Artikel "Schwer ist leicht was"), was wollen Sie da anders machen, was erhoffen Sie sich?
Wenn langweilige Redakteure langweiliger Zeitungen Blogs schreiben kommt eben auch nichts Spannendes dabei raus. Die "taz" war da schon immer ein bisschen anders und das wird sich auch im taz-Blog wiederfinden.
Wann soll das neue Internet-Angebot starten?
Ein definitiver Termin für den Start steht noch nicht fest, geplant ist Oktober 2006, die Blogs werden aber schon früher an den Start gehen.
Wieviel Leute arbeiten in der Online-Redaktion neben Ihnen mit, werden auch Print-Redakteure zusätzlich Beiträge für die Internet-Ausgabe schreiben?
Ab Herbst werden vier bis fünf RedakteurInnen mit der Online-taz befasst sein. Print-Redakteure und Autoren werden sicher gelegentlich auch für die Online-Ausgabe etwa zusätzlich produzieren
Auf taz.de heißt es: "Die digitaz verzeichnet monatlich fünf bis sechs Millionen Seitenzugriffe." Stimmen diese Zahlen noch? Wie sollen sich diese Zahlen weiterentwickeln, wie möchten Sie Einnahmen generieren?
Im letzten Monat wurden auf taz.de 7,2 Millionen Seitenzugriffe verzeichnet. Wir denken, dass diese Zugriffe noch deutlich erhöht werden, wenn die Seite regelmäßig aktualisiert wird. Bisher wandert ja nur die Druckausgabe des Nachfolgetages gegen 22 Uhr automatisch ins Netz. Einnahmen werden wir mit Anzeigen und dem digi-taz-Abo generieren.
Wird die aktuelle Ausgabe der "taz" weiterhin kostenlos im Internet erscheinen?
Die aktuelle "taz" wird auch weiterhin kostenlos und komplett im Netz lesbar sein.
Werden auch die Leser bei taz.de wieder zu Wort kommen (das "taz"-Forum wurde im November 2002 wegen häufiger "rassistischer und sexistischer Äußerungen" geschlossen, siehe hierzu etwa einen "journalist"-Artikel)?
Wir möchten Foren und Kommentiermöglichkeiten sehr gern wieder öffnen, aufgrund der üblen Erfahrungen mit dem Trollwesen und des jüngsten Urteils gegen heise.de über die Verantwortlichkeit für Forenkommentare – wird dies aber so wohl nicht möglich sein. Wir können keine drei Leute nur dafür beschäftigen, die notwendige Vorab-Kontrolle der Beiträge zu übernehmen. Deshalb wird derzeit überlegt, die Foren nur für registrierte und identifizierbare AbonnentInnen der "taz" (und der digitaz) zu öffnen.
Sie haben die Entwicklung der "taz" (siehe hierzu Wikipedia-Eintrag zur "taz") wohl von Anfang mitverfolgt und frühzeitig zumindest auch ein wenig mitgestaltet – die "taz" war die erste deutsche Zeitung, die schon 1995 im Volltext ins Internet ging. Wie hat das Internet die Entwicklung dieser Zeitung beeinflusst, die aufgrund ihrer Struktur und ihres Geschäftsmodells zumindest weniger Probleme als andere Zeitungen mit dem Netz hatte ...?
Meine ersten Artikel wurden 1980 noch auf Schreibmaschine geschrieben und von den SäzzerInnen eingetippt. Die "taz" war damals die erste Zeitung in Deutschland, die komplett im Lichtsatz erstellt wurde. Mit dem Olivetti M 10 – dem Vorgänger heutiger Notebooks – den man über einen Akustikkoppler mit einem Telefonhörer verband, konnten wir schon ab Mitte der 1980-er die Artikel ins Redaktionssystem "emailen" – während die internationale Presse noch mit Bleistift und Stenoblöcken hantierte.
Die vollautomatisch generierte Internetausgabe ab 1995 war einmal mehr ein Meisterstück der hauseigenen EDV – und sie funktioniert so reibungslos, dass sich seitdem auch niemand mehr richtig um das Internet kümmern musste. So blieben der "taz" auch die Groß-Verluste erspart, die im Zuge der Dotcom-Hysterie mit Online-Auftritten allenthalben produziert wurden. Auch dass die "taz" aus Prinzip nie primär von Werbeeinnahmen, sondern von ihren AbonnentInnen (und den 6000 Mitgliedern der taz-Genossenschaft) finanziert wurde, hat sich im Zuge der allgemeinen Medienkrise als segensreich erwiesen. Sowie vor allem die Unabhängigkeit des Blatts gesichert. Diese werden wir auch im Internet demonstrieren und sind überzeugt, dass die LeserInnen dafür auch bereit sind, ein paar Online-Anzeigen mehr zu akzeptieren.
Sie haben mit Ihrer The WTC Conspiracy-Serie bei Telepolis für Aufsehen gesorgt. Werden Sie wieder verstärkt bei taz.de publizieren?
Ich habe die letzten fünf Jahre mehr oder weniger rund um die Uhr Bücher und Artikel geschrieben und dass mein Job hier erst mal nichts mit Schreiben zu tun hat, war ein wichtiger Grund ihn anzunehmen. Was mir aktuell auffällt, schreibe ich in meinem Blog – und irgendwann sicher auch wieder ein Buch – im Moment geht es mir aber nicht ums Publizieren. Sondern darum, das alte Schlachtschiff "taz" für die Zukunft im Web fit zu machen – zu einem Publikationsforum für aktuelle Nachrichten und Kommentare, an dem keiner vorbeikommt, der im Web nach unabhängiger, kritischer Berichterstattung sucht.
Donnerstag, 30. März 2006
Aber nicht doch: "Das ist so ein Journalistengewixe"
Auch nett ist seine Antwort auf die Frage, wie er denn das Internet nutze: "Ich google meinen Namen einmal pro Stunde. Ich kann im Internet eigentlich nichts, ich würde mir nie eine Reise buchen oder ein Hotel, weil ich immer Angst hätte, dass ich es falsch absende. Ich kann mir auch keine Musik herunterladen. Ich benutze im Grunde nur zehn Seiten."
Obwohl sich Harald Schmidt in den letzten Jahren ziemlich abgenutzt hat, ist das Interview gelungen. Es ist natürlich recht unkonventionell.
Apropos: Sehr gefallen hat mir in dieser Hinsicht das Blog "Die Welt ist Scheisse" (nicht vom degustiösen Namen abschrecken lassen!). Die Interviewreihe Blogtalk bietet dort eben solche ungewöhnlichen, frechen Interviews. Zum reinlesen empfehle ich die Gespräche mit Felix Schwenzel (Betreiber eines "gewöhungsbedürftigen Blogs") oder das mit Zeit.de-Chefredakteur Gero von Randow. Eher langweilig, weil einfach zu stromlinienförmig und zu konventionell geriet allerdings der Blogtalk mit PR-Blogger Klaus Eck. Dem hätte ich mal ganz andere Fragen (nicht nur die olle Top100-Business-Blogger-Chose) gestellt ...
Aber die Blog-Welt bewegen derzeit ja ganz andere Dinge, siehe hierzu Thomas Knüwers "Wahlbetrug, Transparency International und der ständige Wandel". Sehr schön auch das vernehmbare Stöhnen der Handelsblatt-Erfolgs-Bloggers (was für ein Wortgebilde!): "Und prompt fragen sich hier Leser, warum ich nicht drauf eingehe. Mann, Mann, hier entsteht ja langsam Leistungsdruck..."
Interessante neue Blog-Projekte gibt es auch: Roland Keller versucht sich als Krisenblogger (ähnlich wie der PR-Blogger) und Peter Turi startet mal wieder neu mit "Turi2.0 – der Branchendienst für die digitale Welt" – mal sehen, ob's was wird oder ob Harald Schmidt mit seinem "Das ist so ein Journalistengewixe" recht behält. (-;
Samstag, 4. März 2006
Buchrezension: Wikipedia – Das Buch

Henriette Fiebig: Wikipedia. Das Buch. WikiPress 1. Zenodot, 2005, 272 Seiten, 9,90 Euro, ISBN 3-866400-01-2.
Mehr als 340.000 Artikel umfasst die deutsche Ausgabe der freien Online-Enzyklopädie Wikipedia. Kürzlich feierte das Internet-Lexikon seinen fünften Geburtstag. Trotz aller kleinen oder großen nachgewiesenen Fehler hat die Wissenssammlung mittlerweile eine beachtliche Qualität erreicht, wie zuletzt das Wissenschaftsjournal "Nature" bestätigte. Auch Journalisten nutzen Wikipedia gerne, sie recherchieren und zitieren aus dieser Quelle, einige korrigieren oder publizieren sogar Beiträge. Zur Funktionsweise der Wikipedia gibt es im Netz viele, leider allzu verstreute Hilfen. Ein von Wikipedianern erstelltes Handbuch soll das Arbeiten jetzt erleichtern. Neben einer kurzen Einführung in die Geschichte und Philosophie der Wikipedia bietet dieses Werk vor allem detaillierte Hinweise zum Erstellen von Artikeln – was mitunter leider etwas langweilig sein kann, wenn man selbst nicht publizieren möchte. Dennoch eignet sich das Buch sehr gut für eine eingehendere Beschäftigung mit diesem Projekt. Als praktische Zugabe dient die beiliegende Wikipedia-DVD 2005/2006.
Thomas Mrazek
Download-Möglichkeiten
- Buch: PDF-Datei, 139 S., 6,11 MB
- DVD: Mit Bildern 7,9 GB (!), ohne Bilder 2,6 GB – Download-Möglichkeiten und -Tipps auf der Download-Seite
Artikel zum Thema Wikipedia auf diesem Weblog Weitere Literaturempfehlungen
- Blogs in der PR und im Journalismus
Meine Kurzrezension von "Weblogs professionell. Grundlagen, Konzepte und Praxis im unternehmerischen Umfeld." Von Arnold Picot und Tim Fischer (Hg.) im "BJV report" des Bayerischen Journalisten-Verbands. - Sachlicher Weblog-Einstieg
Meine Kurzrezension von "Die neuen Meinungsmacher. Weblogs als Herausforderung für Kampagnen, Marketing, PR und Medien. " von Ansgar Zerfaß und Dietrich Boelter im "BJV report" des Bayerischen Journalisten-Verbands. - Kostenloses "Handbuch für Blogger und Internet-Dissidenten“ von Reporter ohne Grenzen (ROG)
- Kostenlose Dokumentation "Online-Journalismus" des netzwerk recherche
- Revolution ohne Guillotine
Meine Kurzrezension von "Die heimliche Medienrevolution. Wie Weblogs, Wikis und freie Software die Welt verändern" von Erik Möller im "BJV report" des Bayerischen Journalisten-Verbands. - Blogs – (k)ein Alptraum für (Online)-Journalisten
Meine ausführliche Rezension von "Blogs!" von Don Alphonso, Kai Pahl bei onlinejournalismus.de. - Mein Seminar Weblogs im Studiengang Online-Journalismus an der Fachhochschule Darmstadt im Sommersemester 2005
Dort finden Sie neben den Präsentationen der Studierenden zahlreiche weitere Literaturhinweise.
Montag, 27. Februar 2006
7. Gautinger Internet-Treffen 7. – 8. März 2006

Workshop "Weblogs und (Online-)Journalismus"
Im Rahmen des 7. Gautinger Internet-Treffens des Instituts für Jugendarbeit des Bayerischen Jugendrings.
Diese Zusammenstellung soll nur zur Groborientierung und als Gedankenstütze dienen. Sie soll ein wenig Geschmack auf das Thema Weblogs und Journalismus machen.
Übersicht:
- Weblogs – Begriffsbestimmung
- Formen von Weblogs
- In Blogs suchen
- Selber Bloggen
- Literaturempfehlungen
- Zum Nach-Surfen
- Thomas Mrazek
Weblogs – Begriffsbestimmung
Weblogs, auch Blogs genannt, sind Online-Journale, die sich durch häufige Aktualisierung und viele Verlinkungen auszeichnen. Es gibt Fach-Weblogs, in denen ein Autor Artikel zu einem bestimmten Thema veröffentlicht. Andere Blogger teilen auf ihrer Webseite Einzelheiten aus ihrem privaten Leben mit. Typischerweise linken Blogger auf andere Webseiten und kommentieren aktuelle Ereignisse. Viele Einträge bestehen aus Einträgen anderer Weblogs oder beziehen sich auf diese, so dass Weblogs untereinander stark vernetzt sind. Die Gesamtheit aller Weblogs bildet die Blogosphäre. Die Blogosphäre bezeichnet sich selbst oft auch als Klein-Bloggersdorf.
Weblogs sind keine Alternative zu (Online-)Zeitungen, sondern eine Ergänzung. Im Idealfall reagieren Weblogs schneller auf Trends oder bieten weiterführende Informationen bzw. Links zu bestimmten Themen. Die meisten Weblogs haben eine Kommentarfunktion, die es den Lesern ermöglicht, einen Eintrag zu kommentieren und so mit dem Autor oder anderen Lesern zu diskutieren. Es gibt bereits Suchmaschinen und Alert-Dienste speziell für Weblog-Inhalte.
Weltweit gibt es derzeit zirka 15 Millionen Weblogs, in Deutschland sollen es 200.000 sein. Das schnelle Wachstum lässt sich meines Erachtens vor allem auf die sehr einfach zu bedienende Technik zurückführen.
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Formen
Mit dem stetigen Wachsen der Blogosphäre nimmt die Vielfalt an unterschiedlichsten Weblog-Formen zu. So gibt es weiterhin die klassischen Weblogs, aber auch eine wachsende Zahl persönlicher Tagebücher, die als Weblog geführt werden und sich vor allem deren einfach zu bedienende Technik zu Nutze machen.
Etliche Weblogs enthalten eine Mischung aus Kommentaren, Netzfunden und Tagebuch-Einträgen und dienen in erster Linie der Unterhaltung oder der persönlichen Selbstdarstellung im Internet. Andere Weblogs, die Photoblogs (kurz auch Phlog), veröffentlichen hauptsächlich Fotografien oder Handy-Kamerabilder (Moblogs). Schnellere Datenübertragungen und neue Download-Technologien (z. B. BitTorrent) erlauben es auch größere Video-Sequenzen – wie "Internet-TV" – zugänglich zu machen. Diese Form eines Weblogs wird Video-Blog oder auch kurz Vlog genannt.
Für Weblogs, die inhaltlich nur auf einen mehr oder weniger scharf abgegrenztem Themenbereich eingehen, haben sich teilweise eigene Bezeichnungen etabliert:
- Blawg, Lawblog (Kunstwort aus englisch Blog und law, Recht): Rechtspraxis und Rechtswissenschaft. (Beispiel: Udo Vetters Law Blog, www.lawblog.de)
- Litblog: Literatur.(Beispiel: Szyllas Leszeichen, ein wunderbares lokales Literatur-Blog www.lesezeichen.szylla.net)
- Watchblog: Medienkritische Betrachtung/Beobachtung von Online-/Printmedien (Beispiele: www.bildblog.de, www.orfblog.org)
- Wahlblog: Wahlen im Allgemeinen bzw. spezielle Wahlen. (Beispiel: www.wahlblog.de)
- Corporate Blog: Offizielles Blog eines Unternehmens (Beispiel: Frosta-Blog, www.blog-frosta.de)
- Warblog: Ein Blog aus oder über Krisen- und Kriegsgebiete (Beispiel: Baghdad Burning, www.riverbendblog.blogspot.com)
- Fotoblog: Ein Blog bei dem die Darstellung von Fotografien im Vordergrund steht. (Beispiel: iso 800, www.fabianmohr.de/iso800)
- Fachblog: (Beispiele: Das BildungsBlog, dort finden Sie unter anderem einen Hinweis auf ein Weblog-Manual, das eine eine Auflistung der (medien-)pädagogischen Möglichkeiten von Weblogs, Praxisbeispiele und Hintergrundinformation in Form von Literatur und Onlinequellen enthält.)
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Weblog aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
In Blogs suchen
Technorati
www.technorati.com
Google Blog-Suche
www.google.de/blogsearch
Blogstats
www.blogstats.de
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Selber Bloggen
In drei Minuten kostenlos zum eigenen Weblog! Nur ein platter Werbeslogan? Nein. Es geht tatsächlich sehr einfach, PC- und Internet-Grundkenntnisse reichen aus. Ich empfehle Ihnen meinen Blog-Hoster twoday.net – aber selbstverständlich gibt es auch zahlreiche weitere gute Anbieter.
Eine kleine Übersicht zu Bloganbietern und Software finden Sie beispielsweise hier:
www.blogbar.de/software.php
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Literaturempfehlungen
Etwas über Blogs in Büchern lesen. Ein Paradoxon? Oder, um es mal in der Jugendsprache zu sagen, uncool? Nein, oder zumindest nur bedingt.
Umsonst aber wertvoll
netzwerk recherche (Hg.): Online-Journalismus. Chancen, Risiken und Nebenwirkungen der Internet-Kommunikation. Eigenverlag, 2005.
Kostenloser Download (PDF-Datei, 160 Seiten, 1.467 KB): www.netzwerkrecherche.de/docs/nr-OnlineJournalismus.pdf
Besonders passend zu unserem Thema sind dazu die folgenden Aufsätze daraus:
- "Mediale Gegenöffentlichkeiten. Wie Weblogs, Wikis und freie Software neue Medienwelten erschließen" von Erik Möller.
- "Trendanalyse: Wie werden sich die digitale Medienszene und der klassische Journalismus entwickeln?" von Prof. Dr. Lorenz Lorenz-Meyer.
- "Die offene Gesellschaft, ihre Feinde und das Bloggen" von Ulrich Speck.
- "Was Weblogs sein können" von Ole Reißmann.
- "Echos aus dem Ameisenhaufen. Social Software und die Unterschiede zwischen journalistischer Produktion und Blogging" von Albrecht Ude.
- "Faktenkontrolle gegen die Boulevard-Welle" von Christoph Schultheis.
Don Alphonso, Kai Pahl (Hg.): Blogs! Fünfzehn Blogger über Text und Form im Internet - und warum sie das Netz übernehmen werden. schwarzkopf & schwarzkopf, 2004, 349 Seiten, 24,90 Euro, ISBN 3-896026-00-3.
Als wunderbaren Einstieg empfehle ich Ihnen "Blogs! - Text und Form im Internet". Was ist so toll daran? Neben lockeren Texten zu Technik, Recht und Medien kommen hier vor allem Blogger zu Wort – Ausschnitte aus 15 Blogs werden als Screenshot abgebildet. Das ist bunt, das ist irgendwie sexy. Obwohl das Buch schon anderthalb Jahre alt ist, hat es für mich nicht an Wert verloren. Das Werk eignet sich durchaus auch für eine Schulbibliothek.
Eine ausführliche Rezension von mir, "Blogs – (k)ein Alptraum für (Online)-Journalisten" finden Sie unter: www.goa2003.onlinejournalismus.de/buchtipps/blogs.php Das Blog zum Buch hat sich mittlerweile zu einem der wichtigsten Orte für die Metadiskussion über Blogs entwickelt: www.blogbar.de.
Sachlicher Einstieg
Ansgar Zerfaß, Dietrich Boelter: Die neuen Meinungsmacher. Weblogs als Herausforderung für Kampagnen, Marketing, PR und Medien. Nausner & Nausner, 2005, 192 Seiten, 12,00 Euro, ISBN 3-901402-45-4.
Meine Kurzrezension dieses Werkes im "BJV report" des Bayerischen Journalisten-Verbands finden Sie unter: www.netzjournalist.twoday.net/stories/1331451
Fürs Business
Arnold Picot, Tim Fischer (Hg.): Weblogs professionell. Grundlagen, Konzepte und Praxis im unternehmerischen Umfeld. dpunkt Verlag, 2005, 257 Seiten, 34,00 Euro, ISBN 3-898643-75-1.
Meine Kurzrezension dieses Werkes im "BJV report" des Bayerischen Journalisten-Verbands finden Sie unter: www.netzjournalist.twoday.net/stories/1625540
Die Metaebene
Erik Möller: Die heimliche Medienrevolution. Wie Weblogs, Wikis und freie Software die Welt verändern. Heise, Hannover, 2005, 219 Seiten, 19,00 Euro, ISBN 3-936931-16-X.
Meine Kurzrezension dieses Werkes im "BJV report" des Bayerischen Journalisten-Verbands finden Sie unter: www.netzjournalist.twoday.net/stories/895440
Kai Lehmann, Michael Schetsche: Die Google-Gesellschaft. Vom digitalen Wandel des Wissens. transcript, 2005, 408 Seiten, 26,80 Euro, ISBN 3-899423-05-4.
Leider habe ich dieses Werk noch nicht besprochen. Sie finden darin mehr als 50 Beiträge von Praktikern, Journalisten und Wissenschaftler zu verschiedenen Aspekten der internetbasierten Wissensgesellschaft. Informationen zu diesem Werk finden Sie unter: www.google-gesellschaft.de
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Zum Nachsurfen
Watchblogs
BILDblog
- So genannter "Schwanzvergleich"
Rund 42000 BILDblog-Besucher am 7. März 2006 - Artikel "Vom Glück, BILDblog zu machen" von BILDblogger Stefan Niggemeier bei onlinejournalismus.de
- Artikel "Ein Hauch von Revolution" – Interview mit BILDblogger Christoph Schultheis bei Webwatching
Als Beispiel für ein regionales Watchblog
Rebellen ohne Markt
Blog von Don Alphonso
wirres – gewöhnungsbedürftiges Weblog
Blog des Berliners Felix Schwenzel ...
Zusammenfassender Artikel zu Watchblogs
Mehr über Watchblogs können Sie in meinem Artikel "Ungebetene Kritiker" nachlesen, den ich Anfang des Jahres in der Fachzeitschrift "journalist" veröffentlichte. Dort finden Sie auch zahlreiche weiterführende Hinweise.
Journalisten bloggen für Ihre Medien
Hier nur einige wenige Beispiele:
sueddeutsche.de
Indiskretion Ehrensache
Notizen aus dem Journalistenalltag eines "Handelsblatt"-Reporters
Zusammenfassender Artikel zu Medien-Blogs
Mehr über Medien-Blogs können Sie in meinem Artikel "Schwer ist leicht was – Wenn Journalisten auch noch bloggen müssen" nachlesen, den ich im Herbst 2005 bei Telepolis veröffentlichte. Dort finden Sie auch zahlreiche weiterführende Hinweise.
Blogs und Meinungsfreiheit
"Die Blogosphäre an sich und das deutsche Klein-Bloggersdorf insbesondere gelten als ziemlich selbstbezogen", reklamiert Stefan Krempl bei Telepolis. "Da tut es gut, dass das gerade erschienene Handbuch für Blogger und Internet-Dissidenten Handbook for Bloggers and Cyber-Dissidents der Organisation Reporter ohne Grenzen den Blick weitet und darauf hinweist, welch wichtiges Element der Meinungsvielfalt Weblogs gerade in weniger demokratischen Ländern inzwischen sind. Gleichzeitig feilt der Leitfaden aber auch kräftig am Blogger-Mythos."
Journalisten über Weblogs
Nicht unwichtig ...
"99 Prozent der Blogs sind Müll", von Spiegel Online-Chef Mathias Müller Blumencron in einem Interview mit mir 2004 geäußerte Ansicht, die er Anfang 2006 revidierte: "Man sollte Dinge, in die andere Leute jede Menge ernsthafte Gedanken gesteckt haben, nicht leichtfertig als Müll bezeichnen. Insofern bedauere ich das."
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Thomas Mrazek
Thomas Mrazek arbeitet als freier Journalist und Dozent in München. Er leitet nebenbei die Fachgruppe Online-Journalismus im Bayerischen Journalisten-Verband und ist inhaltlich Verantwortlicher von onlinejournalismus.de. Zusammen mit der Redaktion dieses Angebots erhielt er 2003 den Grimme Online Award Medienkompetenz.
Thomas Mrazek bloggt unter www.netzjournalist.twoday.net. Mehr über ihn und seine Arbeit erfahren Sie dort in der Rubrik "ich".
kontakt (at) thomas-mrazek.de
Dienstag, 7. Februar 2006
Mitmachen: Nutzung von Weblogs im Vergleich zur klassischen Printmedien-Nutzung
Die Umfrage (knapp 30 Fragen) dient wissenschaftlichen Zwecken und hat keinen kommerziellen Hintergrund. (Mehr dazu im Projektblog.)
Zum Fragebogen ...
Anmerkung:
Ich bin seit 2002 an diesem Institut jeweils im Sommersemester als Lehrbeauftragter tätig (nachdem ich mich in vier Semesterveranstaltungen mit Online-Journalismus beschäftigt hatte, gibt es in diesem Semester ein Seminar zum Medienjournalismus).
Besonders gefreut habe ich mich darüber, dass das Forschungsinteresse für die oben genannte Befragung durch meinen Seminargast im Sommersemester 2004, Don Alphonso, ausgelöst wurde. Don Alphonso und das BILDblog weisen ebenfalls auf diese Befragung hin. Sie können gerne auch in Ihrem Blog auf diese Befragung hinweisen. Die Ergebnisse möchte die Magistrandin unter die Creative Commons-Lizenz stellen, das heißt, sie können von allen Interessierten eingesehen werden.
Noch ne Anmerkung:
Komische FragenKommentar bei Rebellen ohne Markt, wo Don Alphonso auch für die Teilnahme an dieser Befragung wirbt. (-;
aber wenn Sie sagen, die is okay, dann klick ich da mal durch.