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Montag, 11. Juli 2005

Was die in Dieburg so machen ...

... einen Teil davon gibts zumindest hier mal zu sehen. Vielen Dank an alle Beteiligten! Ich bin schon mal auf die Fachartikel gespannt.

Montag, 13. Juni 2005

Mündliche Prüfung

In der mündlichen Prüfung sprechen wir noch mal über die Inhalte Eures Themas. Außerdem werden im Seminar erworbene Grundkenntnisse zum Thema erfragt.

Beispiele:
  • Was ist RSS, welche Bedeutung hat RSS?
  • Wie viele Weblogs gibt es ungefähr derzeit in Deutschland, wo kann ich da eventuell nachschauen?
Die Prüfung findet am Mittwoch, 6. Juli, von 10 bis 15.30 Uhr im Raum 16/116 statt. Die entsprechenden Termine wurden Euch von Frau Schaible mit Mail vom 24.05.2005 mitgeteilt.

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Sonntag, 12. Juni 2005

Projektarbeit Fachartikel "Trackback05" bei onlinejournalimus.de

Wie soll Euer Fachartikel aussehen?

Ihr sollt einen journalistischen Text verfassen, der zeigt, dass Ihr Euer gewähltes Thema beherrscht und dass Ihr es auch gut publizieren könnt. Der Artikel soll in einem eigenen Dossier unter dem Titel "Trackback05" bei onlinejournalismus.de erscheinen. Das Dossier stellt die Projektarbeit dar.

* Umfang
Es soll ein Fachartikel in der Länge von etwa 4.000 Zeichen verfasst werden. Das entspricht ungefähr einer gedruckten Magazinseite; natürlich kann der Artikel auch etwas kürzer oder länger sein, die Schmerzgrenze liegt bei +/- 1.000 Zeichen, wobei ich mich eher über einen längeren Text freue. Bei Gruppenarbeiten sollte der Artikel sich im Bereich von 8.000 Zeichen bewegen.

* Inhalt
Der Fachartikel soll professionellen Ansprüchen genügen, als Vorbilder dienen Artikel bei onlinejournalismus.de. Also bitte an eine entsprechende Gliederung, Zwischenüberschriften usw. denken. Der Artikel sollte lebendig sein, also in angemessenem Maße entsprechende Beispielen und Links enthalten; vielleicht auch das ein oder andere prägnante Zitat. Ein roter Faden muss erkennbar sein.

Und ganz wichtig: Der Leser soll nicht gelangweilt werden. Die Fehlerquote sollte gering sein, als mahnendes Beispiel empfehle hierzu die Lektüre von Fabian Mohrs Artikel "Vom Springen auf der Großchance" und auch ein bekanntes Online-Angebot hat da nicht immer Vorbildfunktion. Bitte versucht so weit wie möglich Überschneidungen zu anderen im Seminar behandelten Themen zu vermeiden; das wird nicht immer möglich sein.

Am Ende des Artikels sollten auch kommentierte Links beispielsweise mit den aktuellsten Beispielen zu Eurem Thema stehen. Es darf auch innerhalb des Textes verlinkt werden. Ihr könnt den Artikel sowohl auf Eurem Weblog veröffentlichen als auch als Word RTF (bitte keine .doc-Dateien) an mich mailen.

Wer auf legalen Weg Bilder, Bildvorschläge für seinen Artikel hat – nur her damit!

* Abgabetermin
Wie vereinbart am 15. August.

* Zusätzliche Motivation
Das Thema Blogs wird auch bei Erscheinen dieses Dossiers (zirka Anfang September) weiterhin in der Medienszene für Diskussionstoff sorgen. Ich werde dann auch über onlinejournalismus.de eine entsprechende Pressemitteilung herausgeben. onlinejournalismus.de wird in der Fachwelt sehr gut angenommen, Eure Artikel werden also auf jeden Fall gut gelesen und gegebenenfalls auch kritisiert.

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Montag, 6. Juni 2005

Medienrevolution, Dotcomtod, Hype-Ende oder nichts von alledem: Blick in die Glaskugel

17. Juni

Referentin: Simone Rapp


Wir haben uns in den vorigen Sitzungen sehr intensiv mit dem Bloggen speziell im journalistischen und auch im PR-Umfeld beschäftigt. Jetzt heißt es Bilanz zu ziehen und einen Ausblick zu wagen.

Folgende Fragestellungen könnten dabei eine Rolle spielen (bitte ergänze entsprechend):
  • Wird die Zahl der deutschen Blogs (aktuellste Zahl aus einer Pressemeldung von T-Online: 100.000) weiter ansteigen, hat diese Zahl überhaupt eine Relevanz?
  • Werden Blogs im kommenden Bundestagswahlkampf eine Rolle spielen oder darf man diese Spielart zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht überschätzen?
  • Werden Blogs das journalistische Arbeiten in Zukunft verändern?
  • Werden einige journalistische Blogger auch hierzulande sich Geld mit Bloggen verdienen?
  • Werden sich Blogs in der PR-Arbeit bzw. im Bereich der Corporate Communications etablieren?
  • Welche Zukunft siehtst Du für das so genannte Watchblogging?
  • Was ist von neuen Buzzwords wie Vlogging (sic!), Moblogging zu halten (bitte entsprechend recherchieren, das geht recht einfach)?
Bitte versuche möglichst eventuelle Redundanzen zu vorigen Vorträgen zu vermeiden.

> Blog und Referat
Blog-Text zum Referat und Präsentation (PPT, 66 KB). Einen entsprechenden Artikel zum Thema gibt es ab September in einem neuen Weblog-Dossier "Trackback 05" bei onlinejournalismus.de, dieses Dossier stellt die Projektarbeit des Weblog-Seminars da.

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Freitag, 3. Juni 2005

Übung: Konzeption eines Politik-Weblogs

Du arbeitest als Praktikant in der Online-Redaktion einer kleinen Tageszeitung (Auflage 20.000) in einem beschaulichen Städtchen. Es ist Freitagnachmittag, eigentlich gibt es nix mehr zu tun; Online-Chef Stefan Stresslich ist in einer wichtigen Konferenz beim Verleger.

Du fotografierst gerade die während Deines Praktikums von Dir und wohl auch von Deinen Vorgängern stark in Anspruch genommenen Tasten "Strg", "A", "C", "V" der Tastatur. Denn Du schmiedest gerade Pläne für ein neues Weblog, in welchem Du Deine Praktikumserfahrungen anonym publizieren möchtest: Das Not-Buch Online-Journalismus! Da würde ne schöne Fotomontage mit diesen angeranzten Tasten den Header prima zieren ...

Plötzlich platzt Online-Chef Stresslich in den Raum. Sein Kopf ist puterrot. Und es gibt neue Töne von ihm zu hören: "Schnell, Sie müssen mir jetzt bitte helfen – ich habe unserem geschätzten Verleger Herrn Großkopf zugesagt, dass er in anderthalb Stunden ein Konzept für ein Politikblog auf dem Tisch hat." Du riechst natürlich den Braten: Stresslich, der dafür bekannt ist, das er Praktikanten im Akkordtempo für sich arbeiten lässt, hat nämlich keine Ahnung von Weblogs und Interesse hat er schon gar nicht an diesem Thema. Jetzt sollst Du für ihn die Kastanien aus dem Feuer holen. "Wenns klappt, springt auch ne Werksstudenten-Stelle für Sie raus", flötet Stresslich.

Okay, Du machst gute Miene zum bösen Spiel. Stresslich erklärt Dir, was er haben möchte um den Verleger zu überzeugen:
  • Ziel: Was kann man mit so einem Weblog überhaupt erreichen.
  • Wer soll darin überhaupt schreiben ("Machen Sie einen Vorschlag, freilich darf es nichts kosten!").
  • Was kostet es überhaupt ein Weblog für unsere Zeitung aufzusetzen? ("Da habe ich auch keine Ahnung ...").
  • Wie kann das technisch aussehen, muss da etwa eigens etwas programmiert werden?
  • Wie lange soll das Weblog angeboten werden?
  • Wie sieht es mit der Erfolgskontrolle aus?
  • Kann der Anzeigenkauf damit auch etwas anfangen?
  • Wo und wie kann für das Weblog geworben werden?
  • Wie soll das Ding überhaupt heißen?
  • Hab ich was vergessen, was könnte vielleicht noch wichtig sein?
Es bleiben Dir nur anderthalb Stunden Zeit, dieses Konzept zu formulieren. Stresslich muss sich auf diesen Schock erst mal ein, zwei Gerstenkaltschalen in der Kantine gönnen, er verspricht, Dein Konzept dann zum Verleger zum Verleger zu bringen und den Kopf dafür hinzuhalten.

Der Verleger ist nicht sonderlich Technikaffin, zum Start des Online-Angebots der Tageszeitung vor sechs Jahren, musste ihm ein Mitarbeiter die Hand auf der Maus führen. Inzwischen kann er selbstständig im Internet surfen. Andererseits ist er nicht schwer von kapee, wenn es sich um Dinge handelt, die nur aus Luftblasen bestehen. Also: Überzeugt Ihn.

Von der Existenz von Weblogs hat er erst heute erfahren, er hat gehört, dass eine von ihm nicht sonderlich geliebte Zeitung aus dem Nachbarkreis etwas ähnliches plant. Da will er mithalten, freilich soll es möglichst wenig kosten und am Ende soll vielleicht irgendwie sogar noch etwas rausspringen. Das Konzept soll der Verleger alleine in seinem Büro lesen können – Verleger Großkopf ist dafür bekannt, dass er das Verlagsgebäude beben lässt, wenn er solche Papiere nicht auf Anhieb versteht.

Zusatzaufgabe:
Bitte dokumentiere stichwortartig auch Deinen Rechercheansatz: Welche Rechercheidee hattest Du (Bsp. Google – Suchbegriff: Politikblogs, dann: Fachportal XY ..., dann: N.N. ...).

Abgabetermin (fast vergessen, aber jetzt ((6. Juni)) eingefallen ...)
Am Dienstag, 14. Juni, sollte die Sache auf Eurem Blog zu lesen sind, es sind ja nur anderthalb Stunden Aufwand.


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Freitag, 27. Mai 2005

Hausmüll: Eignen sich Blogs zur Selbstpräsentation und vielleicht sogar zum Geldverdienen für Journalisten?

3. Juni

Referent: Tobias Stich


Dass sich Blogs mitunter auch zur Selbstpräsentation von Journalisten eignen, wurde schon beim Referat "Inoffiziell: Freie und angestellte Journalisten bloggen" deutlich. Freilich wird diese Art der Selbstpräsentation nicht jedem Journalisten so gut wie beispielsweise Mario Sixtus gelingen.

Selbstpräsentation per Weblog bedeutet nicht per se, dass unbedingt etwa die eigenen Referenzen (wie bei mir) dargestellt werden. Auch das pure Bloggen zu nur einem Fachthema kann dazu dienen, sich – und womöglich seine Kompetenz – selbst darzustellen. Ein Beispiel hierzu ist das ostsee-zeitung.blog. Dort nimmt ein Journalist die tägliche Berichterstattung der "Ostsee Zeitung" unter die Lupe. Der Nutzen dieses Watchblogs erscheint mir – im Gegensatz etwa zum BILDblog – nur sehr gering. Und ob es dem Betreiber nutzt, bezweifele ich. Da beherrscht der PR-Blogger, Klaus Eck, die Klaviatur schon viel besser, er verkauft u.a. über sein Blog Seminare bzw. Consulting-Dienstleistungen.

Mit journalistischen Texten lässt sich im Internet aus vielerlei Gründen fast kein Geld verdienen. Könnte dies bei Blogs anders sein? Vielleicht können es einige wenige Blogger schaffen. Ein erster ernsthafter Versuch ist Mac Essentials.

Links und Zahlen zu sechs profitablen US-Blogs gibt es beim PR Blogger.
  • Gib uns einen Überblick, wie sich bloggende Journalisten im Netz darstellen.
  • Sind Dir schon einige "publizistische Persönlichkeiten" (ein zugegeben sehr vager Begriff!) unter den bloggenden Journalisten aufgefallen?
  • Können Journalisten schon mittel- oder unmittelbar Geld mit Weblogs verdienen –siehst Du da vielleicht für die Zukunft Chancen?
  • Wird die anstehende Bundestagswahl vielleicht eine Chance für die, "die immer vorne links im Taxi sitzen"? (Was für eine Fragestellung! Aber Klicken sorgt für Klarheit. (-; )
  • Was ist von kommerziellen Neustartern wie Mac Essentials und der Spreeblick Verlag KG zu halten?
Verwende bei der Recherche vielleicht auch JoWiki, das Wiki des Journalistennetzes Jonet und ergänze bzw. ändere dies gegebenenfalls.

> Blog und Referat
Blog-Text zum Referat. Einen entsprechend aufbereiteten Artikel zum Thema gibt es ab September in einem neuen Weblog-Dossier "Trackback 05" bei onlinejournalismus.de, dieses Dossier stellt die Projektarbeit des Weblog-Seminars da.

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Publizieren ohne (journalistische) Normen: "Da kann ja nur Müll rauskommen.“

3. Juni

Referentinnen: Michaela Hudi und Michaela Pampel


Publizieren ohne journalistische Normen – das funktionierte schon immer. Was am Ende dabei rauskommt, steht freilich auf einem anderen Blatt geschrieben. Aber als Journalist sollte man nicht von vornherein die Werke von Leuten, die nicht aus beruflichen Gründen publizieren für qualitativ minderwertiger halten.

Blogger haben gegenüber Journalisten sogar einige Vorteile: Ihnen redet im Grunde niemand rein. Sie können schreiben, was und wann es ihnen Spaß macht. Sie können auch mal über die Stränge schlagen, sie können zuweilen auch den eigenen Arbeitgeber vehement kritisieren (ob das immer – selbst im Schutz der Anonymität – sinnvoll ist, sei dahingestellt); sie brauchen nicht auf Quoten zu achten; sie können ihre Leser die ganze Zeit mit dem eigenen Ego oder was auch immer missionieren. Sie können ohne jegliche Vorbehalte untereinander kommentieren. Der "schwere Duft der Anarchie" eben. Für manche Blogger ist es freilich eine ernstere Sache: Sie haben keine andere oder effektivere Möglichkeit als per Weblog ein möglichst großes Publikum zu erreichen. Als drastisches Beispiel hierfür dienen Weblogs im Iran.

In einigen Artikeln zum deutschen Weblogs wird behauptet, dass Blogger meistens Journalisten seien (!). – Schlechte Recherche: Es gibt derzeit rund 50.000 deutsche Blogs und etwa 70.000 Journalisten. Nach meinen eigenen Beobachtungen bloggen in Deutschland vielleicht ein paar hundert Journalisten. Da nur wenige Journalisten bloggen, ist auch davon auszugehen, dass die meisten Blogger sich nicht unbedingt an journalistische Grundregeln halten bzw. ansatzweise damit vertraut sind. Sei es bei der Auswahl ihrer Themen, bei der Aktualität oder beim eigentlichen Publizieren, den Stilformen, den einzuhaltenden gesetzlichen Vorschriften und bei der Publikumsorientierung.

Trotz dieser anarchisch anmutenden Publikationsweise scheint es bisher noch zu keinen größeren Unfällen gekommen zu sein, die durch Blogger verursacht wurden. Das Publizieren ohne kodifizierte Normen scheint also wirklich zu funktionieren. Und diese so von Normen freie, unbefangene Publikationsform kommt sehr gut an. Blogs werden gerne gelesen, viele Nutzer wagen es selbst, mit dem Bloggen anzufangen. Eigentlich alles wunderbar. Oder doch nicht?
  • Ist das Eurer Meinung nach in Ordnung, dass weitestgehend ohne entsprechende Normen gebloggt wird?
  • In Österreich muss ab 1. Juli 2005 "ausnahmslos jeglicher Online-Auftritt über ein Impressum samt Namen und Wohnort verfügen". Was haltet Ihr davon, dass Weblogs solchen Normen unterworfen werden? Kann dies vielleicht zur mehr "Qualität" führen?
  • Was ist von Tipps wie "Attraktiver Blog-Texten" zu halten? Sollte man solche Tipps befolgen oder sollte einfach jeder weiterbloggen, wie ihm der Schnabel gewachsen ist?
  • Wie sollen es die Betreiber von so genannten PR- bzw. Corporate-Blogs und von offiziellen Journalisten-Blogs halten – wären hierfür mehr Normen notwendig?
  • Wäre es sinnvoll, wenn sich Blogger mal mit journalistischen Grundregeln beschäftigen – sollten die einschlägigen Bloghoster hier nicht aktiver werden und ihre Kunden zumindest sanft darauf hinweisen?
  • Reicht die bestehende "Blogger-Ethik" (viel mehr Treffer dazu liefert Google beim englischen "Blog-Ethics") nicht aus; was verbirgt sich hinter diesen Begriffen?
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Freitag, 20. Mai 2005

Übung: Watch-Blogging

Über einen News-Alert habe ich kürzlich die folgende Meldung der österreichischen Computerwelt erhalten: "Blogs können klassische Medien nicht ersetzen". Großes Aufatmen bei mir – als so genannten Old-Eco-Journalisten? Nein, diese Meldung ärgerte mich. Warum? Ach, lest doch einfach selber. Versucht bitte einen kommentierenden Blog-Eintrag zu dieser Meldung zu schreiben.

Zeit: 12.45 Uhr bis 13.15 Uhr.
Danach kurze Live-Auswertung in der Gruppe.

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Montag, 16. Mai 2005

Neue Kolumne bei BBC News: Weblog Watch

"99 Prozent Müll? Journalisten kritisieren Weblogs", lautet der Titel einer meiner nächsten Seminarsitzungen an der FH Darmstadt. Einige Journalisten gehen nicht angemessen mit dem Thema um.

Wie sich Journalisten sachlich mit dem Thema beschäftigen können, zeigen die BBC News. In deren "Magazine" gibt es seit heute eine neue Kolumne: Weblog Watch. In der Einleitung heißt es: "Many critics claim that blogs have nothing to say and are pure self-indulgence. This new column, Weblog Watch, will be keeping an eye on the blogs and seeing if the criticism is justified."

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99 Prozent Müll? Journalisten kritisieren Weblogs

Müllmann3. Juni

Referentin: Kathrin Kirstein


Mit seiner Aussage, "dass 99 Prozent der Blogs einfach nur Müll oder zumindest journalistisch einfach nicht relevant sind", hat Spiegel Online-Chefredakteur Mathias Müller von Blumencron einige Blogger empört. Mario Sixtus schreibt hierzu in seinem Beitrag "Die ungleichen Brüder" bei heute.de: "Ein Grund für das Unbehagen, welches sich aus solcherlei Äußerungen gestandener Medienmenschen herauslesen lässt, dürfte darin liegen, dass die publizistische Zunft bislang eines kaum kannte: Amateur-Konkurrenz."

Senfstau statt Müll
Auch Timur Vermes wählte im Medienmagazin "Insight" klare Worte: "Das Problem ist der Senfstau. Jahrzehntelang unentdeckt und allenfalls vermutet, zeigt sich in Deutschland mehr und mehr die Existenz einer gewaltigen, aufgestauten Menge nicht dazugegebenen Senfs. Die schlechte Nachricht: Dieser Senf hat inzwischen einen Weg durch die Staumauer gefunden. Der Weg heißt: Weblog."

Toller Cyber"journalismus"
In "M Menschen – Machen – Medien", der medienpolitischen ver.di-Zeitschrift, schreibt Holger Wenk den Contra-Teil (bitte auch den Pro-Teil von Stefan Krempl lesen) zum Thema Weblogs: "Doch ausgerechnet da, wo schnelle Information und Trenderkennung obsiegen sollte, versagte der tolle Cyber"journalismus“: Traditionelle Medien sowie Wettbüros und ihre schnöden Mammon-Quoten spiegelten den tatsächlichen Wahlausgang exakter wieder als die Blogger, konstatiert das Online-Portal Cnet." (Diese Feststellung war übrigens auch in der Pressemeldung eines Wettanbieters zu lesen ...).

Idiotie des Autors
Richtig wütend wird der ansonsten moderate und von mir sehr geschätzte KerLeone bei Mosaikum 1.0: "Wer alles falsche über Weblogs wissen will, das bisher gesagt wurde und auch noch einige neue Dummheiten, der findet beim Deutschlandradio eine gute Zusammenfassung. Alles drin, angefangen vom falschen Geschlecht (der Blog) über das Dauermissverständnis, Weblogs allein mit der Tagebuch-Variante gleichzustellen. Dann haben wir da den Vergleich mit der privaten Homepage, die Erwähnung von Big Brother und Voyeurismus. Neu im Programm der Dummheiten ist in diesem Zusammengang, die wunderbare Idee, Weblogs mit der "Enttabuisierung der Intimsphäre" in Verbindung zu bringen. Die Erwähnung von den "therapeutischen Möglichkeiten von solchem autobiographischen Schreiben" rundet die Idiotie des Autors krönend ab." Als Psychologin geriert sich Nina Apinin der "Berliner Morgenpost": Eine "Obsession" bei Bloggern. Wohl als verkappte Streithansel betrachtet "Insight"-Chefredakteurin Katharina Skibowski einige Blogger.

Und was sagt uns das alles?
  • Was könnten die Gründe für diese zum Teil fehlerhafte, einseitige Berichterstattung sein?
  • Haben manche Journalisten tatsächlich Angst vor der "Amateur-Konkurrenz"?
  • Ist es manchmal schlicht Unwissen, mangelhafte Recherche?
  • Sind einige Journalisten verärgert über die Kritik an ihrem Metier aus der Blogosphäre? (Jüngstes Beispiel ist Don Alphonsos "Cicero"-Kritik: "Cicero ist politische Unkultur, journalistische Barbarei ersten Grades und jenseits des abgehobenen Tonfalls schleimender Cretins am Fusspilz der potentiellen neuen Bundesregierung so intellektuell wie Franz Josef Wagner von der Bild." Nachzulesen bei Rebellen ohne Markt.)
  • Oder sind einige Journalisten über das Aufdecken von zum Teil sehr peinlichen Fehlern dermaßen erbost, dass sie meinen "zurückschlagen" zu müssen?
  • Was ist von einer etwa von Don Alphonso geforderten "offenen Debatte" zu halten? (Ein sehr guter Ansatz war für mich die Veranstaltung des Netzwerks Recherche "Blogs & Co." im Mai 2005. Siehe hierzu entsprechender Artikel bei onlinejournalismus.de und Lorenz Lorenz-Meyers Rede). Bei Spiegel Online gab es kürzlich respektvollere Töne zu hören: "Doch tatsächlich etabliert sich mit Blogs auch eine journalistische Gegenkultur, die sich von klassischen Online-Zeitungen durch ihre große Durchlässigkeit von oben nach unten und umgekehrt auszeichnet und mittlerweile ernstzunehmende Ergebnisse produziert", schrieb Richard Meusers.
Wohlgemerkt: Blogger, Blogs müssen kritisiert werden, mit einer euphorischen Berichterstattung wie vor dem Platzen der Dotcom-Blase ist auch niemanden gedient. Wie bei allen anderen Themengebieten, sollten Journalisten einfach einen kühlen Kopf behalten und ihr Handwerk tun. In den meisten Fällen war dies wohl auch so, dennoch sorgen einige lautstarke Ausreißer für ein vergiftetes Klima. Letzlich geht es für mich beim Thema Blogs auch darum, neue Ideen für den Journalismus zu finden. Und diese sind nötiger denn je.

> Blog und Referat
Blog-Text zum Referat und Präsentation (PDF, 235 KB). Einen entsprechenden Artikel zum Thema gibt es ab September in einem neuen Weblog-Dossier "Trackback 05" bei onlinejournalismus.de, dieses Dossier stellt die Projektarbeit des Weblog-Seminars da.

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