Mittwoch, 28. Dezember 2005

Buchrezension: Die neuen Meinungsmacher

cover_meinungsmacherSachlicher Weblog-Einstieg

Ansgar Zerfaß, Dietrich Boelter: Die neuen Meinungsmacher. Weblogs als Herausforderung für Kampagnen, Marketing, PR und Medien. Nausner & Nausner, 2005, 192 Seiten, 12,00 Euro, ISBN 3-901402-45-4.

"Kann irgend jemand noch das Wort 'Weblog' hören?", stöhnte kürzlich ein Redakteur in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Egal, ob wir in den Weblogs die Vorboten einer Revolution sehen, ob wir sie schlicht als Ergänzung bestehender Medien sehen, ob wir sie schlicht als eine Ergänzung bestehender Medien ansehen oder wir ihrer überdrüssig sind – wir werden uns weiter mit dieser Form der Online-Kommunikation beschäftigen müssen. Vorarbeit hierzu haben Ansgar Zerfaß und Dietrich Boelter geleistet. Beide sind erfahrene Web-Nutzer, vor allem im interaktiven PR-Bereich haben sie sich einen guten Namen gemacht. Nüchtern und sachlich erläutern sie die Grundlagen, erwähnen die Akteure und zeigen Einsatzmöglichkeiten von Weblogs. Dabei liegt der Fokus auf so genannten Corporate Blogs. Nur das Kapitel zur Entwicklung einer Weblog-Strategie erscheint zu knapp, zu banal. Einsteiger gewinnen dennoch rasch einen guten und umfassenden Überblick zum Thema. Die Autoren machen Lust darauf, die Welt der Blogs selbst zu erkunden.

Das Blog zum Buch: www.meinungsmacherblog.de

Thomas Mrazek

Die Rezension erschien im "BJV report" 6/2005 des Bayerischen Journalisten-Verbands (BJV).


Weitere Empfehlungen zum Thema Weblogs

Freitag, 16. Dezember 2005

50 Jahre altes Blog beim WDR entdeckt

Briefe der Leser, Ordentlich Gestaltet
Grafik: wdr.de

Die Diskussionen darüber, was ein Blog ist und wo Blogs überhaupt herkommen dürften durch diese Entdeckung im Archiv des Westdeutschen Rundfunks neuen Auftrieb bekommen.
Spaß beiseite: Anfang Januar wird der WDR 50 Jahre und hat dazu unter www.textrundfunk.de eine Seite im Stil der der Fünfziger Jahre gestaltet. Dort findet sich auch ein Blog. Gute Idee, schön gemacht. Gratulation! Auch wenn ich bei WDR.de immer an den leidigen Fall WDR.org denken muss.

Mittwoch, 14. Dezember 2005

Fehlende Fehlerkultur

Thomas Knüwer weist in seinem Blog Indiskretion Ehrensache auf die Jahresbilanz der amerikanischen Website Regret the Error hin. Dort werden regelmäßig Korrekturen aus Medien veröffentlicht. Fabian Mohr und andere geschätzte Kollegen haben schon öfters auf diese Seite verwiesen: "Man kann mit Ausrutschern auf den eigenen Seiten auch entspannt, in professioneller Routine umgehen", sagt Mohr. Auch Spiegel Online-Chefredakteur Mathias Müller von Blumencron monierte 2004 in einem Interview die fehlende Fehlerkultur bei uns: "Es ist ja in Deutschland eine ganz eigenartige Kultur was Fehler im Journalismus angeht. Fast jede amerikanische und britische Zeitung hat eine Spalte 'corrections'. Warum haben wir die in Deutschland eigentlich nicht?" Geschehen ist indes noch nichts. Dass das Thema auf der Agenda der lobenswerten Initiative Qualität im Journalismus steht, hilft auch nicht unbedingt weiter.

+++ Aktualisierung 18.12.2005 +++
Zeit.de-Chefredakteur Gero von Randow weist in den Kommentaren auf das kürzlich eingerichtete "Meckerblog" auf seiner Seite hin. Ich bin da etwas skeptisch.

Montag, 28. November 2005

Journalistenpreis "Der Goldene Prometheus" – Zefix, Knüwer war schneller ...

Eigentlich wollte ich kurz auf die nominierten Onliner beim Journalistenpreis "Der Goldene Prometheus" der Zeitschrift "V.i.S.d.P." hinweisen und den Verzicht der BILDblogger auf diese Nominierung kommentieren. Die BILDblogger verzichteten wegen der dubiosen Nominierung von "Bild am Sonntag"-Chefredakteur Claus Strunz. Nix da. Thomas Knüwer war schneller. Irgendwie ist der Mann zurecht nominiert worden.

Mit drei der elf Online-Nominierten hatte ich dieses Jahr zu tun: Eben jener schnelle und witzige Knüwer (siehe mein Telepolis-Artikel "Schwer ist leicht was – Wenn Journalisten auch noch Bloggen müssen ..."), der mich zum täglichen Besucher von Handelsblatt.com machte; ebenfalls täglich lese ich Oliver Fritschs wunderbare Fußball-Presseschau Indirekter-Freistoß.de, Oliver war bei meinem jonet-Workshop Fußballjournalismus ein sehr angenehmer Diskussionpartner; Wolfgang Harrer hat mir für einen Podcasting-Artikel ("Podcasting: Die Wiedergeburt des Radios", BJV Report des Bayerischen Journalisten-Verbands, nur gedruckt, PDF auf Wunsch erhältlich) hervorragende Auskünfte gegeben. Lesen Sie am besten Fabian Mohrs Interview mit ihm bei onlinejournalismus.de und werfen Sie auf jeden Fall einen Blick auf sein aktuelles Projekt bei ZDFheute.de "German Dream – Träumen für Deutschland".

Ich freue mich besonders für diese drei Kollegen. Da dieses Blog – trotz etwas zäher Aktualisierungen – häufig von Studierenden besucht wird, empfehle ich jenen, diese Herren im Auge zu behalten.

Aber auch die anderen Nominierten kann ich fast durchweg empfehlen:
  • Gabriele Bärtels, Frida
  • Corinna Emundts, Zeit.de (E-Mail aus Berlin)
  • Matthias Gebauer, Spiegel Online (Krisenberichte aus New Orleans und Khao Lak)
  • Johnny Haeusler, Spreeblick (u.a. der "Jamba Kurs"; Gott sei Dank keine Diskussion darum, ob ein Blogger für einen Journalistenpreis nominiert werden darf – kann ja noch kommen ...)
  • Stefan Krempl, Der Spindoktor (noch'n Blogger, der aber u.a. auch für Telepolis schreibt)
  • Stefan Niggemeier und Christoph Schultheis, BILDblog, beide haben wie erwähnt auf ihre Nominierung mit einer guten Begründung verzichtet. Die "V.i.S.d.P."-Redaktion reagierte pampig. Schade. Aber das hätten sie sich vielleicht auch vorher überlegen können.
  • Bastian Sick, Spiegel Online (Zwiebelfisch)
Natürlich gibt es auch noch weitere nominierte Journalisten des Jahres: Fernseh-, Radio-, Magazin-, Zeitungs- und Fachpressejournalist sowie die Newcomer des Jahres 2005. Die Jury setzt sich aus dem Redaktionsbeirat von "V.i.S.d.P." und Medienjournalisten zusammen. Die Verleihung des Goldenen Prometheus findet am 26. Januar 2006 in Berlin statt.

Über den Sinn von Journalistenpreisen lässt sich gedeihlich streiten, das will ich nicht verhehlen. Sie finden hier noch einen Beitrag von mir zum diesjährigen Grimme Online Award ("Bildet Blogs!") und bei onlinejournalismus.de bzw. "Message" einen Beitrag zu Preisen für Onlinejournalisten aus dem Jahr 2002. Nachdenken sollten wir im Online-Bereich mal über die Verleihung eines Negativpreises wie etwa der "Sauren Gurke". Kandidaten hierfür gäbe es zur Genüge, verliehen werden könnte ein "Copy Paste Award" oder dergleichen (Blogger sollten natürlich auch dabei sein...).

*** Nachtrag 29.11.2005

Die pampige Reaktion der "V.i.S.d.P."-Redaktion auf den Verzicht der BILDblogger, die nachfolgende Nominierung des Politikchefs von "Bild" als "Erfinder" der Schlagzeile "Wir sind Papst" hat für ungewollte (?) Popularität von "V.i.S.d.P." unter Bloggern gesorgt, wie vor allem zahlreiche Kommentare im bislang verwaisten Redaktions-Blog von "V.i.S.d.P." zeigen. Uncharmant aber zutreffend der Blog-Kommentar von Haltungsturner Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach: "Manche Preise sind kakke (sic!)".

*** Nachtrag 05.12.2005

Prometheus ade – Johnny Haeusler, Spreeblick, hat nun auch darum gebeten, von der Liste der Nominierten gestrichen zu werden, schreibt Felix Schwenzel.

Samstag, 5. November 2005

Keine Zeit verdaddeln

Da tagesschau.de freundlicherweise auf dieses Weblog verweist, will ich den Besuchern die Suche nach den Trüffeln (?) hier ersparen und auf einige Beiträge verweisen, die Sie interessieren könnten.

Sie finden hier umfangreiche Literaturverzeichnisse zum Online-Journalismus und zu Weblogs und Journalismus. Einige meiner Artikel gibt es dort online. Auch lesenswert sind einige Seminar-Präsentationen von Studierenden der FH Darmstadt und des Instituts für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung der Ludwig-Maximilians-Universität München zu den Themen Weblogs und Journalismus und Online-Journalismus. Wenn Sie noch Fragen zu diesen Themen haben, können Sie sich gerne an mich wenden.

Wenn ich in nächster Zeit einige zumeist angenehme Hürden genommen habe (Frankfurter Tag des Online-Journalismus (schon erledigt, sehr angenehme Atmosphäre – vielen Dank an die Organisatoren), DJV-Verbandstag in Weimar und zum Finale geht's beim jonet-Tag am Samstag, 12.11.05, um Fußballjournalimus), gehts hier mit ein bisschen mehr Verve weiter.

Zefix, ich habe natürlich recht, wenn ich behaupte: "Schwer ist leicht was – Wenn Journalisten auch noch bloggen müssen ..." (Artikel bei "Telepolis"). Mir fällt es manchmal nicht leicht. Aber sich darüber den Kopf zu zerbrechen ist müßig. (-;

alles finden

 

alles draußen

Diigo

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ich
Das Blog Thomas Mrazek ist der +++ netzjournalist...
Netzjournalist - 2025/09/03 09:45
Wo geht’s lang im Online-Journalismus?...
Dieses Blog ruht. Etwas. Natürlich biete ich Ihnen...
Netzjournalist - 2023/05/20 07:56
Quellen finden ist nicht...
Es wird mit der Zeit immer schwieriger, gute Nachschlagewerke...
i-favoriten - 2018/08/18 06:11
Hardy Prothmann entschuldigt...
Hardy Prothmann entschuldigt sich https://www.facebook. com/hardy.prothmann/posts/ 10152634060500489 Ein...
Sven Temel (Gast) - 2014/08/21 08:11
Wow
Ich habe dieses Werk erst kürzlich entdeckt und war...
Leser (Gast) - 2013/09/04 20:59

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Zuletzt aktualisiert: 2025/09/03 09:58

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