notabene

Mittwoch, 2. Januar 2008

Miststücke in der "Zeit"

Herrje, es sollte etwas mehr Aufmerksamkeit geniessen – das Meckerblog von Zeit Online. Obzwar ich den Autoren "Onkel Brumm" persönlich kenne (siehe auch Interview mit Onkel Brumm im Dezember 2006), weiß ich nicht, ob das Blog an zu wenig Aufmerksamkeit leidet, aber allein wenn ich die Kommentare und Trackbacks als Maßstab nehme, dämmert diese – meines Wissens in Deutschland einmalige – Institution redaktioneller Selbstkontrolle ein wenig vor sich hin. Dabei kann Onkel Brumm doch mit wohlfeilen Worten ganz schön eklig sein und langt dort hin, wo es weh tut – im neuesten Beitrag lässt er sich beispielsweise über "ausführliche Produktbeweihräucherung" aus. Wohlgemerkt bei der "Zeit", und wünscht sich, dass Zeit Online "diese Mist-Stücke nicht übernimmt".

Donnerstag, 27. Dezember 2007

Lesestoff & Umfrage

Magisterarbeit: Weblogs sind für Politikjournalisten eher unbedeutend

"Welche Bedeutung haben Weblogs für die tägliche Arbeit von Politikjournalisten in Deutschland?", lautete die Ausgangsfrage für Peter Bihrs Magisterarbeit am Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaft der Freien Universität Berlin. Bihr befragte dazu Politikjournalisten aus den Redaktionen deutscher Tageszeitungen (Print und Online) und von Nachrichtenagenturen. Das Ergebnis: "Die befragten Politikjournalisten bescheinigten Weblogs mehrheitlich eine geringe Bedeutung für ihre tägliche Arbeit. Für die Auslandsberichterstattung wurde Weblogs eine größere Bedeutung zugeschrieben als für die innenpolitische Berichterstattung."

Die mit der Note 1,0 (”sehr gut”) bewertete Arbeit veröffentlichte Arbeit ist hier im Volltext abrufbar: www.thewavingcat.com/weblogs-und-politikjournalisten


Umfrage: Boulevardisierung von Nachrichtenseiten im Internet

Andreas Klatt von der Otto-Friedrich-Universität Bamberg bat uns auf seinen Fragebogen zur "Boulevardisierung von Nachrichtenseiten im Internet" hinzuweisen. Die Befragung findet im Rahmen einer Diplomarbeit statt, das Fach nannte Klatt leider nicht.
"Information oder Unterhaltung: Webportale setzen professionelle Nachrichtenseiten wie stern.de oder spiegel.de zunehmend unter Druck. Sollen sie sich dem "Massengeschmack" beugen und klickträchtige Themen mit Sexappeal bevorzugen oder wird der Journalismus damit überflüssig? Um diese Frage zu beantworten, sind die Motive der Nutzer von Nachrichtenseiten zu berücksichtigen: Eine Studie untersucht, was Rezipienten sich vom Besuch einer Nachrichtenseite versprechen."
Die Teilnahme an der Studie dauert knapp fünf Minuten; mir erscheinen die Fragen etwas zu knapp, aber schauen Sie es sich selbst an: Zur Umfrage.

Freitag, 21. Dezember 2007

Machet auf das Tor! "Zeit" erweitert Online-Archiv um 250.000 Artikel

Nach dem "Spiegel", der im Frühjahr sein Archiv kostenfrei öffnen wird (siehe Onlinejournalismus.de), beschert nun die "Zeit" die Internet-Nutzer. In einer Pressemittteilung heißt es:
"ZEIT online erweitert das kostenlose Online-Archiv der ZEIT um über 250.000 Artikel. Seit Juni 2007 sind unter http://www.zeit.de/archiv alle seit 1995 in der ZEIT erschienenen Texte frei zugänglich – nun kommt auch ein Großteil des Archivs seit 1946 dazu."

Montag, 10. Dezember 2007

Völlig neues, spannendes, innovatives, Web-Zwo-Nulliges Nachrichtenportal kommt

"Dagegensein scheint bei Ihnen ja angesagt zu sein", schrieb mir heute ein Chefredakteur (in einer völlig anderen journalistischen Sache). Nun, eine Grundskepsis halte ich nun mal in gewissen beruflichen Dingen für angebracht. Und sehr skeptisch bin ich, wenn Folgendes in einer Pressemitteilung zu einer neuen Website verkündet wird:
"[Es wird] ein Portal, das hochwertige journalistische Inhalte mit einer völlig neuen Informationslogik und innovativen Web-2.0-Elementen kombiniert." [Herv. TM]
Ja, muss schon ein Superding sein, aber es geht weiter, der Verleger legt noch was drauf, denn jenes Portal bringe
"zum ersten Mal journalistische Kompetenz und die Interessen einer jungen Zielgruppe zusammen, die sich ganz selbstverständlich im Internet bewegt. So entsteht ein völlig neues, spannendes Nachrichtenportal". [Herv. TM]
Mehr Details? Okay: "Rund 40 Journalisten [sollen] rund um die Uhr und im engen Kontakt mit den Usern an den Inhalten arbeiten."

Über das gescheiterte Vorgängermodell (was vor allem auf Print-Basis erschienen ist) berichteten wir im Juni. Jetzt soll alles besser werden - ich bin skeptisch (Link führt zur Pressemitteilung).

Freitag, 7. Dezember 2007

Kalte Füße: Sueddeutsche.de “friert” Kommentare zeitweise ein

In einem Artikel in eigener Sache, "Diskussion braucht Qualität", heißt es bei Sueddeutsche.de heute: "Die Nutzung der Kommentar-Funktion auf sueddeutsche.de ist rapide angestiegen. Damit die Qualität der Debatte erhalten bleibt, werden die User-Kommentare künftig stärker moderiert."

An Wochentagen würden rund 2.000 Kommentare eingeschickt, bisher habe man - neben der "Petz"- und Wertungsmöglichkeit von Seiten der Nutzer - zurückhaltend moderiert, dies genüge nun aber nicht mehr: "Insbesondere nachts und am Wochenende gehen zuweilen Kommentare online, die mit einer sinnvollen Form von Meinungsäußerung nichts mehr zu tun haben."

Jetzt wird "eingefroren":
"Deshalb werden wir die Kommentarfunktion ab sofort zwischen 19 Uhr abends und 8 Uhr morgens einfrieren. Das bedeutet, dass in dieser Zeit auf sueddeutsche.de keine Kommentare publiziert werden können. Dieser "Freeze“ gilt auch für die Zeit am Wochenende - zwischen Freitag, 19 Uhr, und Montag, 8 Uhr - sowie für Feiertage."
Die bisherigen Reaktionen der Nutzer sind überwiegend negativ. Vielleicht sollte die Redaktion über eine bessere Lösung nachdenken.

Die "kalten Füße" bei den Münchnern sind verständlich. Vermutlich hängt diese Entscheidung mit einem vor drei Tagen ergangenen Urteil des Landgerichts Hamburg gegen den Blogger und Journalisten Stefan Niggemeier zusammen. Danach müssen Blogger bei "brisanten" (sic) Themen Kommentare vor der Veröffentlichung kontrollieren.

Niggemeier kommentierte das Urteil unter anderem so:
"Würde sich das Rechtsverständnis des Hamburger Landgerichts, wie es sich in vielen Entscheidungen zeigt, durchsetzen, wäre das das Ende der offenen Diskussion in Foren, Blogs und Online-Medien. Denn das Risiko, ein Forum oder ein Blog zu betreiben, das sich in irgendeiner Form mit heiklen Themen oder dubiosen Geschäftspraktiken befasst, wäre viel zu groß."
Niggemeier kündigte an, Berufung gegen dieses Urteil einzulegen. Einen ausführlichen Überblick zur so genannten Forenhaftung bietet Spiegel Online.

Mittwoch, 5. Dezember 2007

Morgen kommt der Weihnachtsmann... auf Deinem Handy

Eigentlich wollte ich mich nicht am Anja-Tanja-Bashing beteiligen, aber wer so brummkreiseldumme Betreffzeilen schreibt, hat es schon mal verdient:
"Medieninformation qeep: Morgen kommt der Weihnachtsmann.auf Deinem Handy"
Absender: Piabo, Berlin

Dienstag, 30. Oktober 2007

Kongress „Wem gehört das Internet? – 20 Jahre Vernetzung" – 16./17.11. in München

Ich erlaube mir auf eine Veranstaltung am 16. und 17. November in München hinzuweisen, an der ich auch teilnehme. Mein Beitrag trägt den Titel: „Blogs und Bürgerjournalismus – nur Nadelstiche?".

Auszug von der Website:
„20 Jahre Vernetzung von unten: Vordenker aus Gewerkschaften, Sozialdemokratie und Neuen Sozialen Bewegungen waren die ersten, die sich mit den Neuen Medien nicht nur theoretisch, sondern auch ganz praktisch beschäftigten. Bereits 1987 entstand in München mit dem CL-Netz das erste Grassroot-Netzwerk online, damals noch über Telefonnetz, unter der Devise: „Dial locally, act globally“.

Die Friedrich-Ebert-Stiftung, die Deutsche Journalisten-Union/verdi, das Bayerische Seminar für Politik e.V., Kommunikation und Neue Medien e. V., Link-M und die Journalistenakademie laden deshalb ein zu '20 Jahre Vernetzung' ins DGB-Haus in München.

Anlässlich des zwanzigjährigen Jubiläums des CL-Netzes beschäftigt sich der Kongress „Wem gehört das Internet?“ mit den Entstehungsbedingungen und Entwicklungen Sozialer Software und politischer Vernetzung online. Auf dieser Basis entwickelt er Visionen für die aktuellen Hypes."

Anmeldung und weitere Informationen unter www.wem-gehoert-das-internet.de.

Dienstag, 16. Oktober 2007

Kostenloses Web 2.0-Dossier: Chancen und Risiken der Mediengesellschaft 2.0

tendenz_Web_2.0Das Magazin der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM), "tendenz", beschäftigt sich in seiner aktuellen Ausgabe mit den gesellschaftlichen Auswirkungen des Web 2.0.

Für die Experten wird zwar nichts Neues dabei sein, doch es ist eine gelungene Zusammenfassung bedeutender Aspekte zum Thema Web 2.0. U.a. gibt es folgende Artikel darin: "Zwischen Freiheit und Verantwortung. Chancen und Risiken der Mediengesellschaft 2.0", sechseitiger Aufsatz von Sueddeutsche.de-Chefredakteur Hans-Jürgen Jakobs. Der Informationsethiker Rafael Capurro spricht in einem Interview über "gesellschaftliche, journalistische und politische Auswirkungen des Web 2.0". Weitere Themen sind u.a.: "Datenschutz in Zeiten von Web 2.0"; "Community-Laws als Ausweg aus dem Web 2.0-Dilemma?"; "Der Nutzer: Konsument, Kontrollinstanz und Koproduzent. Chancen von Web 2.0 für die Medienbranche"; "Unter Freunden. Social Networking aus München: Die Lokalisten". Auch interessant ist die 28-seitige "tendenz"-Beilage zu den Medientagen München 2007: "Media Yourself - Wie das Internet Medien und Gesellschaft verändert."

Die Artikel gibt es als abstracts sowie als pdf zum Download auf der Website der BLM, außerdem kann das Heft kostenlos bestellt werden.

Donnerstag, 27. September 2007

Myheimat: Stadtgeflüster mit Gewinn

myheimat_screenshotMit Bürgerjournalismus Geld zu verdienen schien bislang unmöglich. Die Augsburger Internet-Plattform MyHeimat schafft es mit ihren Print-Ausgaben.

Hier ist die Welt noch in Ordnung! Zu dieser blumigen Erkenntnis könnte man kommen, wenn man eine der 17 im Print-Ausgaben von MyHeimat angeschaut hat. Fast auf allen Seiten geht es heimatlich, heiter und optimistisch zu. Klein Kostprobe aus dem Überschriftenkanon: „Inline-Skaten beim DAV – bunt und vielseitig“, „Farbenfrohe ‚Neue Mitte’“, „Musikalischer Frühling hält Einzug“. Politische Themen, Unglücksmeldungen, kritische Berichte oder aufwändig recherchierte Artikel findet der Leser kaum in den Heften, die alle im Augsburger Raum erscheinen. Das höchste der Gefühle sind Interviews mit dem Bergsteiger Reinhold Messner oder eine Plauderei mit der Ex-CSU-Grande Theo Waigel. Wer beim Stichwort Bürgerjournalismus auf emanzipatorische Beiträge hofft, ist bei MyHeimat an der falschen Adresse.

Von Online zu Print

Typische Anzeigenblätter halt, mag man jetzt vermuten. Doch schon allein in Format und Material heben sich diese Printprodukte ab: Im Vierfarbdruck und gefälligem Layout erscheinen sie in A4-Größe. Die Hefte werden in bayerisch-schwäbischen Kleinstädten wie Neusäß, Krumbach, Schrobenhausen und Meitingen in einer Auflage von insgesamt 120.000 Exemplaren monatlich kostenlos verteilt. Als Titel dient jeweils der Ortsname im Genitiv, also beispielsweise „Meitinger“. Der Untertitel gibt einen Hinweis auf die Herkunft: „Die besten Meitinger Beiträge von www.myheimat.de“.

Bürgerreporter

Unter der Web-Adresse schreiben und fotografieren ausschließlich so genannte Bürgerreporter. Sie stellen ihre Texte und Bilder auf einer Weblog-ähnlichen Plattform online. Einige Artikel schaffen es von der Online- in die Printausgabe. Als Herausgeber des Portals und der Hefte sowie als Werbevermarkter agiert die Augsburger Gogol Medien GmbH & Co. KG. Umsätze generiert die Firma mit ihren 15 festangestellten Mitarbeitern durch Anzeigen und PR-Texte in den gedruckten Magazinen.

Geschäftsführer Martin Huber hat mit dem lokalen Publizieren nach eigenen Angaben „schon viel Erfahrung gesammelt“. Als Student gründete er 1994 mit Freunden das „Gersthofer Stadtmagazin“. „Das lief so nebenbei“, erzählt der 32-Jährige, inzwischen promovierter Betriebswirt. Seinen Erfahrungsschatz vertiefte Huber unter anderem an der Sloan School of Management des Massachusetts Institute of Technology (MIT). Auf die Idee, eine offene Bürgerplattform zu gründen, sei er 2003 mit zwei Mitstreitern gekommen. Ob es Vorbilder gab? Huber nennt die südkoreanischen OhmyNews und den US-amerikanischen Dienst Backfence.com. Generell seien „die Entwicklungen in den USA natürlich besonders wichtig.“

Um mit diesen Ansätzen etwas auf dem deutschen Markt zu erreichen, braucht es laut Huber vor allem eins: Heimat: „MyHeimat zeigt, was die Region für jeden lebenswert macht. Unsere Nutzer zeigen auf authentische Weise und emotional ansprechend, was sie an ihrem Lebensumfeld besonders schön und erwähnenswert finden“, sagt er.

Dieses Konzept sei vor allem für Kleinstädte mit Einwohnerzahlen zwischen 10.000 und 50.000 geeignet. Neben diesen soziodemografischen Voraussetzungen nennt Huber die Technik in Form eines „bruchfreien Workflows“ als weiteren Baustein seines publizistischen Konzepts: Die von den Nutzern am meisten gelesenen, kommentierten und weiterempfohlenen Artikel schaffen es in das monatlich erscheinende Heft. Durch ein selbstentwickeltes Publikationssystem sei die Produktion weitestgehend automatisiert. Aber auch die ausgefeilteste Technik bringt beim Thema nutzergenerierter Inhalte freilich wenig, wenn die Nutzer kein Vertrauen in das jeweilige Medium haben und wenn es nur geringe Anreize für eigene Veröffentlichungen gibt. „Man muss die größtmögliche Transparenz gegenüber seiner Community ermöglichen“, erklärt Huber, hier müsse „ständig mit Fingerspitzengefühl optimiert werden.“

Auch im Web 2.0: Print wirkt

Huber sieht in der Papierausgabe „eine Veredelungsstufe: Print wirkt und hat bei unserer Zielgruppe eine hohe Wertigkeit.“ Zu jedem gedruckten Beitrag erscheint ein Autorenfoto, was letztlich die Mühe der kostenlosen Schreiber und Fotografen belohne und bei der Zielgruppe besonders gut ankomme: „Den Autor oder die Autorin kennt man meistens.“ Damit die Anzeigen der örtlichen oder regionalen Kunden auch ihre Zielgruppen erreichen, hat sich MyHeimat einen maximalen Werbeanteil von 50 Prozent auferlegt. „Alle Anzeigen haben Textanschluss und gehen nicht in einer Anzeigenwüste unter“, sagt Huber.

Die Werbeeinnahmen sind das A & O des Unternehmens. Dementsprechend ist auch die personelle Besetzung: Für den Betrieb sind acht Verkäufer zuständig, außerdem zwei Producer – eine Mischung aus Koordinator und Moderator – und zwei Layouter, die vor allem den Anzeigensatz bearbeiten. Im Entwicklungsteam arbeiten drei IT-Entwickler, zwei Redakteure und ein Grafikdesigner. Auch die Stellenanzeigen im Firmenblog sprechen eine klare Sprache. Gesucht werden aktuell: Sales-Manager, Medienberater, Call-Center-Agenten, Anzeigenverkäufer und ein IT-Entwickler. Die beschäftigten Redakteure hätten selbstverständlich journalistische Erfahrung, sagt Huber.

Rund 4.000 Nutzer haben sich bei MyHeimat registriert. Huber schätzt, dass etwa ein Drittel „sehr aktiv“ sei, ein Drittel „mäßig aktiv“ und ein weiteres Drittel nur selten oder gar nicht mehr engagiert sei. Dabei seien etwa im Vergleich zu Bilder-Communities, wo hauptsächlich 14- bis 19-Jährige aktiv seien, bei MyHeimat alle Altersschichten vertreten. Huber ist überzeugt: „Wir bilden damit die Region ab.“

Keine Konkurrenz

Zum Vergleich: Die bundesweit agierende Readers Edition hatte im Sommer 2006 für Aufsehen gesorgt, als das Projekt um die kostenlose Mitarbeit von 20 Millionen Redakteuren warb. Damals gehörte die Readers Edition noch zur Berliner Netzeitung. Seit Januar ist sie eigenständig in der BF Blogform Social Media GmbH des ehemaligen Netzeitung-Chefredakteurs und Geschäftsführer Michael Maier organisiert. Beim Medienforum NRW im Juni nannte Readers Edition-Mitarbeiterin Marie Naumann aktuelle Zahlen, wonach derzeit 400 Autoren registriert seien, von denen nur 30 regelmäßig Artikel schreiben. Wie sich die Readers Edition in Zukunft finanzieren wird, ist noch immer ungeklärt. Indes scheint sich MyHeimat durch sein konsequent auf die Region maßgeschneidertes Angebot und die Druckausgabe etabliert zu haben.

Interessant, aber kein Mitbewerber

Am meisten überschneidet sich das Verbreitungsgebiet der MyHeimat-Magazine mit dem der „Augsburger Allgemeinen“. Dort ist man über das profitable Angebot nicht beunruhigt: „Es ist ein interessantes Bürgerjournalismus-Projekt“, sagt der stellvertretende Chefredakteur Jürgen Marks. Jedoch sei es „keinesfalls ein Mitbewerber für unsere Qualitätszeitung und den stark wachsenden Online-Auftritt unseres Hauses“, erklärt Marks. Defizite in punkto Leserbindung könne er bei seiner Zeitung nicht erkennen: „In unseren Berichten, dem großen Leserbrief-Bereich, dem Online-Forum und unseren beliebten Votings geben wir allen Menschen in unserem Verbreitungsgebiet eine gut hörbare Stimme.“

Martin Huber kann sich vorstellen, dass sein Konzept in Lizenz an Verlage oder Existenzgründer weiterverkauft werden kann. Schließlich gäbe es 1.900 Orte in Deutschland in einer für solche Medien geeigneten Größe. „Mit unserem Konzept können nicht nur Anzeigenerlöse erzielt werden, es kann auch als Kundenbindungsmaßnahme dienen“, sagt Huber. Ob es wirklich Anfragen der Verlagshäuser Holtzbrinck und Burda gegeben habe, wie in einem Blog zu lesen war, möchte er indes nicht kommentieren.

Dieser Artikel erschien zuerst in der Juli/August-Ausgabe des Medienmagazins „Insight".

Weitere Links

bei onlinejournalismus.de im Internet
  • Blog Age: Myheimat.de: Bürgerjournalismus auf dem Mediacamp: Der ehemalige Readers Edition-Projektverantwortliche Peter Schink bloggte beim Jonet-Tag Mediacamp Anfang September 2007 über den Workshop Lokaljournalismus im Web 2.0. Dort war Gogol-Geschäftsführer Martin Huber zu Gast.
  • Upload: Jonettag-Mediacamp: Geld verdienen mit Bürgerjournalismus: Auch Jan Tißler bloggte zu diesem Thema.
  • Tischthema.tv: Interview mit Dr. Matthias Möller, Gogol Medien, vom 26. März 2007 - Video (25 Minuten) bei Sevenload.

Dienstag, 18. September 2007

Journalismus im Zeitalter von Web 2.0 – Coburg, 19. September 2007

Designwerkstatt Coburg

Anbei finden Sie einige Link- und Literaturtipps zu meinem oben genannten Vortrag. Wenn Sie noch Fragen haben, können Sie sich jederzeit gerne an mich wenden.


Ein Flaggschiff des Journalismus

The New York Times
http://www.nytimes.com/

Spiegel Online vom 18.09.07: "New York Times" macht Web-Archiv kostenlos
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,506359,00.html

Die Jagd nach dem Klick

Onlinejournalismus.de vom 19.07.07: Hans-Jürgen Jakobs und der “Journalismus in Gefahr” – ein Nachdenkstück zum Mitklicken
http://www.onlinejournalismus.de/2007/07/19/hans-juergen-jakobs-und-der-journalismus-in-gefahr-ein-nachdenkstueck-zum-mitklicken/

Klicks, Quoten, Reizwörter: Nachrichten-Sites im Internet – wie das Web den Journalismus verändert: Gutachten im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung / Steffen Range; Roland Schweins, Berlin 2007. Download: PDF-Datei, 120 Seiten, 2,3 MB. Gedruckt kann die Broschüre unter folgender E-Mail-Adresse bestellt werden: presse@fes.de Bestellnummer Puma 6054.
http://library.fes.de/pdf-files/stabsabteilung/04417inf.html

Google sei mit uns?

"Journalist" 3/2005: Google sei mit uns
http://netzjournalist.twoday.net/stories/554920/

Homepage Jochen Wegner: Bauer Poppe und die Googleisierung
http://jochen.jonet.org/modules.php?name=News&file=article&sid=119

Stippvisite nach Coburg

Blog Vesteblick vom 13.09.07: Post von der Stadt
http://www.vesteblick.de/?p=420

"Neue Presse" vom 18.09.07: Stadt Coburg will's wissen. Was wollen die Jugendlichen?
http://www.np-coburg.de/nachrichten/lokal/coburg/art2394,709571

Stadt Coburg: Repräsentative Jugendbefragung ist angelaufen
http://www.stadt.coburg.de/dokumente/PMJugendbefragung.pdf

Die Zukunft?

Eurotopics (ein Projekt der Bundeszentrale für Politische Bildung) im September 2007: Im Netz liegt die Zukunft des Gedruckten
http://www.eurotopics.net/de/magazin/online_print_2007_08/zukunft_der_medien/

MyHeimat – Heimat für Bürgerreporter
http://www.myheimat.de/

Ecolot – ein Wirtschaftspresseschau-Portal
http://www.ecolot.de/


Weitere Literaturhinweise
(aus eigener Produktion; weitere externe Literaturtipps finden Sie hier, gerne können Sie natürlich auch anfragen)


Mrazek, Thomas: Anonymes von Insidern. In: journalist 5/2002, S. 48-49. Abrufbar im Internet: http://goa2003.onlinejournalismus.de/webwatch/dotcomtod.shtml.

Mrazek, Thomas: Die Online-Men bitten zur Kasse. In: journalist 7/2002, S. 50-51. Abrufbar im Internet. URL: http://goa2003.onlinejournalismus.de/webwatch/onlinemen.php

Mrazek, Thomas: Entdecker gesucht. Münchens Zeitungen kämpfen mit dem Web. In: BJV-report 6/2002, S. 44-45. Abrufbar im Internet. URL: http://goa2003.onlinejournalismus.de/webwatch/muenchen.php.

Mrazek, Thomas: Wundervolle Berg- und Talfahrt. Das Online-Magazin changeX existiert seit zwei Jahren erfolgreich im Netz. In: BJV-report 1/2003, S. 40. Abrufbar im Internet. URL: http://goa2003.onlinejournalismus.de/changex.shtml und http://www.changex.de/d_a00979.html.

Mrazek, Thomas: I bLog, You bLog, We bLog? Web Log! Mit Online-Tagebüchern pflegen Journalisten Kontakt zu Publikum und Kollegen. In: BJV report, 4/2003, S. 46-47. Abrufbar im Internet. URL: http://goa2003.onlinejournalismus.de/webwatch/weblogs.php.

Mrazek, Thomas: Kommunikative Kundschaft. Foren und Chats. In: journalist, 7/2003, S. 46-47. Abrufbar im Internet. URL: http://goa2003.onlinejournalismus.de/praxis/forenundchats.php.

Mrazek, Thomas: Keine digitale Goldgrube. Gedämpfter Optimismus beim e-paper-Kongress. In: BJV-report 6/2003, S. 24-25. Abrufbar im Internet. URL: http://goa2003.onlinejournalismus.de/webwatch/epaper.php.

Mrazek, Thomas: Verlierer im Netz. In: journalist 6/2004, S. 39-40. Abrufbar im Internet: http://goa2003.onlinejournalismus.de/webwatch/verliererimnetz.php.

Mrazek, Thomas: Online-Redakteure im Wartestand – "Chronische Existenzangst". In: journalist 9/2004, S. 54. Abrufbar im Internet: http://goa2003.onlinejournalismus.de/praxis/existenzangst.php.

Mrazek, Thomas: Blogs – (k)ein Alptraum für (Online-)Journalisten. URL: http://goa2003.onlinejournalismus.de/buchtipps/blogs.php. Aus: onlinejournalismus.de. URL der Startseite: http://www.onlinejournalismus.de. Stand: 04.10.2004.

Mrazek, Thomas: "Kein Investmentbanker-Modell". Interview mit Spiegel Online-Chefredakteur Mathias Müller von Blumencron. URL: http://www.politik-digital.de/edemocracy/netzkultur/interview_blumencron1004.shtml und http://goa2003.onlinejournalismus.de/webwatch/interviewblumencron.php. Aus: politik digital und onlinejournalismus.de. URL der Startseiten: http://www.politik-digital.de und http://www.onlinejournalismus.de. Stand: 26.10.2004.

Mrazek, Thomas: Der Küchenzuruf hat Konjunktur. Nutzwertjournalismus bietet Potenziale für Medien und Journalisten. In: BJV report 1/2005, S. 26-27. Abrufbar im Internet. URL: http://www.andreas-eickelkamp.de/bjv-Report_200501_26-27.pdf.

Mrazek, Thomas: Google sei mit uns. In: journalist 2/2005, S. 48-49. Abrufbar im Internet. URL: http://netzjournalist.twoday.net/stories/554920/.

Mrazek, Thomas: Keine Angst vor Weblogs ... In: BJV report 3/2005, S. 23. Im Internet abrufbar. URL: http://netzjournalist.twoday.net/stories/926441.

Mrazek, Thomas: Oft wie das fünfte Rad am Wagen. Immer noch blicken viele Journalisten auf ihre Online-Kollegen herab. In: BJV report 3/2005, S. 22. Im Internet abrufbar. URL: http://netzjournalist.twoday.net/stories/926441.

Mrazek, Thomas: "Am Kassenhäuschen sitzen andere". VBZV-Geschäftsführer Holger Paesler über Zeitungen im Internet. In: BJV report 3/2005, S. 20-21. Im Internet abrufbar. URL: http://netzjournalist.twoday.net/stories/926441.

Mrazek, Thomas: Entwicklung verschlafen. Zehn Jahre Online-Journalismus – kein Grund zu feiern. In: BJV report 3/2005, S. 18-21. Im Internet abrufbar. URL: http://netzjournalist.twoday.net/stories/926441.

Mrazek, Thomas: Lizenzbestimmungen. Wikipedia – viel genutzte Quelle. In: journalist, 8/2005, S. 46-47. Abrufbar im Internet. URL: http://netzjournalist.twoday.net/stories/890885/.

Mrazek, Thomas: Schwer ist leicht was. Wenn Journalisten auch noch bloggen müssen ... URL: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/20/20956/1.html. Aus: Telepolis. URL der Startseite: http://www.telepolis.de. Stand: 20.09.2005.

Mrazek, Thomas: Podcasting: Die Wiedergeburt des Radios. Gezielt gutes hören als Gegenentwurf zum Plätscherfunk. In: BJV-report 5/2005, S. 17-18. Abrufbar im Internet. URL: http://www.onlinejournalismus.de/2006/02/11/podcasting-die-wiedergeburt-des-radios/.

Mrazek, Thomas: Ungebetene Kritiker. In: journalist 1/2006, S. 44-46. Abrufbar im Internet. URL: http://netzjournalist.twoday.net/stories/1347816/ und http://www.onlinejournalismus.de/2006/02/04/ungebetene-kritiker/

Mrazek, Thomas: Weblogs: Keine "Klowände im Internet". In: BJV report 2/2006. Abrufbar im Internet. URL: http://www.bjv.de/go/bjv/db/news/_auto_2370498.xhtml.

Mrazek, Thomas: Bürgerteilnahme kann zu einem besseren Journalismus führen. Medienberaterin Katja Riefler über die guten Seiten der Partizipation. In: BJV report 4/2006, S. 20. Abrufbar im Internet. URL: http://static.twoday.net/netzjournalist/files/buergerjournalismus.pdf

Mrazek, Thomas: Willkommene Amateure. Billige Digitaltechnik macht Laien zu billigen Reportern. In: BJV report 4/2006, S. 18-19. Abrufbar im Internet. URL: http://static.twoday.net/netzjournalist/files/buergerjournalismus.pdf

Mrazek, Thomas: Zeitungs-TV per Videoclip. In: journalist 2/2007, S. 50-51. Abrufbar im Internet: http://netzjournalist.twoday.net/stories/3281415/.

Mrazek, Thomas: Kollaborativer Kokolores. In: Berliner Journalisten, 1/2007.

Mrazek, Thomas: Die Welt steht Kopf. In: SonntagsZeitung, 11.03.2007, S. 112. Abrufbar im Internet. URL: http://www.onlinejournalismus.de/2007/04/02/die-welt-steht-kopf/.

Mrazek, Thomas: Schlaglöcher im Internet. In: Drehscheibe, 3/2007, S. 22.

Mrazek, Thomas: Fingerübungen. Titelgeschichte "Weblogs und Journalisten". In: journalist 7/2007, S. 10-13.

Mrazek, Thomas: Aufklärung und Spielwiese. Bloggende Journalisten in Deutschland. In: journalist 7/2007, S. 16-18.

Mrazek, Thomas: Watchblog ging vom Netz. In: journalist 7/2007, S. 18.

Mrazek, Thomas: Ein Herz für Pimpfe. Wie mit Bürgerjournalismus Geld zu verdienen ist. In: BJV report 4/2007, S. 21-23.

Mrazek, Thomas: Stadtgeflüster mit Gewinn. In: Insight 8/2007, S. 14-16.

Mrazek, Thomas: Im Online-Journalismus ist wieder was los. In: SonntagsZeitung, 01.07.2007, S. 100.

Mrazek, Thomas: Qualitätsjournalismus nach sueddeutsche.de-Art. In: Berliner Journalisten, 9/2007, S. 76-78.

Mrazek, Thomas: Millionenschweres Provisorium. In: journalist 9/2007, S. 64-66.

Mrazek, Thomas: Im Netz liegt die Zukunft des Gedruckten. Aus: Eurotopics. URL der Startseite: http://www.eurotopics.net. Stand: 15.09.2007. http://www.eurotopics.net/de/magazin/online_print_2007_08/zukunft_der_medien/

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Netzjournalist - 2023/05/20 07:56
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i-favoriten - 2018/08/18 06:11
Hardy Prothmann entschuldigt...
Hardy Prothmann entschuldigt sich https://www.facebook. com/hardy.prothmann/posts/ 10152634060500489 Ein...
Sven Temel (Gast) - 2014/08/21 08:11
Wow
Ich habe dieses Werk erst kürzlich entdeckt und war...
Leser (Gast) - 2013/09/04 20:59

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