notabene
Dienstag, 4. September 2007
Montag, 20. August 2007
jonet-Tag Mediacamp am 8. September in Hamburg

jonet lädt Medienmacher zum Netzwerktag nach Hamburg
Die Zukunft der Medien steht im Fokus des dritten jonet-Tags
Muss Journalismus angesichts von „Heuschreckenverlagen“, Bürgerjournalismus und
Web 2.0 neu definiert oder einfach nur bewahrt werden? Welche Risiken und Chancen der rapide Medienwandel für Journalisten birgt, darüber diskutieren Medienmacher und Wissenschaftler in der Handelskammer Hamburg beim jonet-Tag Mediacamp am Samstag, den 8. September.
Das jonet-Tag Mediacamp ist ein Netzwerktag für Medienschaffende. Zahlreiche Experten aus verschiedenen Medienbereichen werden erwartet, darunter die Chefredakteure von Focus Online, WAZ Online, dpa-infocom und Zeit Online.
Workshops bieten zusätzliche Anregungen und Diskussionsstoff, unter anderem zu Themen wie Netzsicherheit, Features von Zeitungswebsites, Recherche ohne Google, Umgang mit Whistleblowing und Corporate Publishing im Web 2.0.
Medienschaffende, auch angehende, können sich anmelden zum „jonet-Tag Mediacamp“ unter www.jonet.org/jonettag2007. Die Teilnahmegebühr beträgt 30 Euro, enthält ein Mittagessen und muss vor der Veranstaltung überwiesen werden. Eine Mitgliedschaft im jonet ist nicht erforderlich. Anmeldeschluss ist der 27. August 2007.
Initiatoren des alle zwei Jahre stattfindenden jonet-Tags sind Mitglieder des jonet, dem größten deutschsprachigen Journalisten-Netzwerk seiner Art. Seit 1994 diskutieren seine inzwischen über 3000 Mitglieder aus allen Mediensparten, aus Verbänden und Bildungseinrichtungen per Internet über Branchenthemen.
Mehr Infos zu Programm und Inhalten unter www.jonet.org/jonettag2007.
Hamburg, 20. August 2007
Pressekontakt: Anja Kirchberg, Telefon 040 – 32 50 68 80
E-Mail: ak (at) kirchberg-kommunikation.de
Donnerstag, 9. August 2007
Sehr praktisch: Abonnieren von Lieblingsautoren bei der "Zeit"
Die übersichtliche Anordnung der Autoren von A bis Z lädt aber auch zum Stöbern ein: Zu jedem Autor finden sich in chronologischer Abfolge dessen bisher online erhältlichen Artikel. So kommt - vermutlich - Leben ins Archiv und es stellt einen echten Nutzwert dar. Von Zeit Online-Chefredakteur Gero von Randow finden sich beispielsweise derzeit 543 archivierte Artikel, da wünscht man sich noch eine spezielle Suchfunktion für Autoren (ja, wir Nutzer sind niemals ganz zufrieden (-; ). Trotzdem: Sehr gut gemacht, das wünsche ich mir auch bei anderen Angeboten.
Nachtrag
Ein Hinweis von Falk Lüke:
Die “spezielle” Suchfunktion nach Autoren existiert bereits seit Jahren - sie ist in der ZEIT-Suche integriert.
Beispiel: Autor Randow, Suchwort Ahmadinedschad, nach Datum sortiert.
http://www.zeit.de/suche?q=autor%3Arandow+ahmadinedschad&sort=aktuell
Dienstag, 7. August 2007
Qualitätsjournalismus oder Stefan Niggemeier auf der Flucht?
Die Überschrift:
"FAZ"-Journalist Niggemeier wegen Postings abgemahntNicht ganz richtig: Niggemeier war von 2001 bis 2006 laut seinem Lebenslauf (der ist auch online einsehbar, das kann man also auch ohne zu telefonieren recherchieren) verantwortlicher Medienredakteur bei der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" und schreibt meines Wissens derzeit auf freier Basis für dieses Blatt.
Erster Satz des Artikels:
Stefan Niggemeier, Fernsehkritiker der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" wurde wegen zweier Postings auf seiner Homepage stefan-niggemeier.de verurteilt.Jetzt wird's a bisserl viel, Freunde: Also Niggemeier hat meines Wissens zwar viel Ahnung vom Fernsehen und schreibt auch gerne und oft darüber, aber er ist nicht explizit als "Fernsehkritiker" tätig, und wohl auch nicht (siehe oben) für dieses Blatt. Hui, "wegen zweier Postings auf seiner Homepage stefan-niggemeier.de" wurde er also "verurteilt". Da nehme ich mal an, dass er die Postings auf seiner Homepage (und nicht seinem Weblog) verfasst hat. Ha, und "verurteilt" wurde er also auch gleich.
Aber der "Standard" bemüht sich Klarheit zu schaffen, das ist redlich - nächster Satz:
Der umstrittene Gewinnspieleveranstalter Callactive fühlte sich durch zwei Kommentare in Niggemeiers-Fernsehblog beleidigt und ließ den Journalisten abmahnen.Aha, die "Postings" waren also "Kommentare", hm, vielleicht hätte man dazu schreiben sollen, dass es sich um Leser-Kommentare handelte, wie Niggemeier in seinem Beitrag "In eigener Sache" schrieb. Aus der Homepage wird jetzt ein "Fernsehblog", was der Sache wohl einigermaßen gerecht wird, genaugenommen ist es ein Medienblog. Interessant wäre es vielleicht für die Leser gewesen, zu erfahren, wo und wie der "umstrittene Gewinnspieleveranstalter Callactive" denn tätig ist.
Der nächste Satz:
Das Landgericht Hamburg erließ eine einstweilige Verfügung, die Niggemeier die in den Kommentaren gemachten Äußerungen untersagt.Volltreffer: Dieser Satz ist richtig! Steht auch fast genauso auf Niggemeiers Blog.
Jetzt wird's richtig spannend:
Der TV-Kritiker verabschiedete sich vorerst in den Urlaub, der Blog bleibt einstweilen geschlossen.Den "TV Kritiker" schenken wir uns, wichtiger ist, dass er sich wohl nur wegen dieser Sache "vorerst" aus dem Staub gemacht hat, so könnte man das lesen. Immerhin verrät uns der "verurteilte" Niggemeier auf seinem Blog etwas von seinen Fluchtplänen: "Ich habe gehört, es gibt ein Leben außerhalb des Internets. Die nächsten zehn Tage gucke ich mal nach, ob das stimmt." Dass das Blog "einstweilen geschlossen" bleibt, scheint auch nicht zu stimmen, es wird, wie Niggemeier ebenso mitteilte, von einem Vertreter bespielt und war auch in den letzten Tagen nicht offline.
Kommen wir zum letzten Satz:
Callactive geht auch gegen andere Kritiker vor: Die Plattform call-in-tv.de darf nach Gerichtsbeschluss nicht mehr von "verwirrten Anrufern" schreiben.Ich würde sagen: Ist okay so. Hm, dann dürfen sie halt nicht mehr von "verwirrten Anrufern" schreiben, da wird ihnen wohl auch kein Zacken aus der Krone fallen, mag man als Leser denken. Für den gemeinen Leser etwas deutlicher schreibt es der Medienprofessor Horst Müller bei Blogmedien:
Nach einem Urteil des Oberlandesgerichts München muss der Berliner [der Betreiber von call-in-tv.de, T.M.] mit einer Strafe von bis zu 250.000 Euro rechnen, wenn in seinem Forum noch einmal der Begriff “verwirrte Anrufer” im Zusammenhang mit Anrufsendungen des Endemol-Tochterunternehmens Callactive auftauchen sollte.Sorry, liebe Kollegen vom "Standard", aber das war wohl gar nichts.
Montag, 30. Juli 2007
Relaunchitis: Kress.de oder manchmal tut's auch weh
Der Mediendienst verpflichtete Hamburgs "Medien-Design-Papst" Uwe C. Beyer für sein neues "elegantes Layout". Die Nutzer hauen dem "gelben Dienst" den neuen Web-Auftritt uncharmant um die Ohren: "Vollends mißlungenen" oder "Die Computer AG an der Grundschule Kleinwülverode kann das besser! Ich bin schwer enttäuscht!", lauten einige Kritiken, während einige Kress-Leser fundiert auf tatsächliche Fehler und Mängel hinweisen.
Mir hat es auch nicht gefallen (zu unübersichtlich, hässliche Farbgebung - das berühmte "Gefühl, dass vorher eh alles besser war ..."), aber ich freute mich darüber, dass jetzt nach Jahren wieder fast alle Artikel frei erhältlich sind. Nicht unbedingt jeder Nutzer ist freilich darüber erfreut: "Ach ja: Sinkt der Preis zumindest für das Online-Abo? Schließlich sind nun wesentliche Inhalte kostenfrei für jeden zu lesen…", fragt etwa Tobias Quest. Online-Chef Stefan Winterbauer antwortet: "Der Preis für ein Online-Abo bleibt erstmal gleich. Wir gehen davon aus, dass professionelle Nutzer, die ein Abo bezahlen, auf die umfangreichen Funktionen des Archivs nicht verzichten wollen." Ob diese Rechnung aufgeht?
Aber in ein paar Wochen werden sich die Gemüter - wie bei taz.de - wieder beruhigt haben, die gröbsten Schnitzer sind dann wohl beseitigt. Nutzer "Dr. T." (vermutlich verbirgt sich dahinter Geschäftsführer Dr. Thomas Wengenroth) beschwichtigt die Nutzer in den Kommentaren; "Papst" Uwe C. Beyer meint, dass alles gut wird. Dies wird auch notwendig sein, denn in den nächsten Tagen steigt unter der Leitung von Ex-"Tomorrow"-Chefredakteur Georg Altrogge mit Medien2 (www.medien2.de, noch nicht freigeschaltet) ein weiterer Mitwerber in den Ring. Federführend bei dem in Hamburg ansässigen Web-Dienst ist Ex-Milchstrassen-Verleger Dirk Manthey. "Finanzieren soll sich Medien2 vermutlich allein aus Anzeigen", schrieb Thomas Knüwer im März im "Handelsblatt".
Derweil verbessert sich in den letzten Wochen das Weblog des Ex-Kress-Chefredakteurs Peter Turi Turi2 zunehmend, es sind nicht mehr so viele Fehler vorhanden, das Blog wird morgens und abends aktualisiert. Die peinlich anmutende Privatfehde mit Don Alphonso, die sogar im "Spiegel Special" erwähnt wurde, scheint - wie auch immmer - beendet zu sein. Neben den wichtigsten Links zu Mediennachrichten gibt's nur sporadische Interviews und Zweitverwertungen und ein paar Zitate - aber (noch?) keine Anzeigen. Auch Medienblogs wie etwa Bildblog oder das Blog von Bildblog-Gründer Stefan Niggemeier buhlen ebenso wie unser Angebot auf diesem Markt um Aufmerksamkeit. Klar haben nicht alle die gleiche Zielgruppe, dennoch wird's eng. Nach eigenen Angaben bis Mitte August in der "Sommerpause" befindet sich übrigens das wöchentliche Magazin VISDP (ja, die sind auch noch da, genauso wie beispielsweise DWDL). Kress.de sollte seine Relaunchitis bald auskurieren.
Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:
Bei Onlinejournalismus.de:
- “Et es wie et es”: Bierdeckeljournalismus bei DWDL: Wie DWDL über den Kölner Lokalsender Center.TV berichtet
- Müde Mediendienste: Oft nur 08/15-PR-Blabla statt Recherche und eigene Beiträge
- Ungebetene Kritiker: Die Blogger-Szene hat die Medienkritik entdeckt. So sind neben dem bekannten BILDblog inzwischen viele andere Watchblogs entstanden, die ein Korrektiv gedruckter oder online gestellter Berichterstattung darstellen. (Artikel aus "Journalist" 1/2006)
- “Die härteste Konkurrenz ist immer die, die es noch nicht gibt”: Interview mit DWDL-Chefredakteur Thomas Lückerath über den zunehmenden Wettbewerb unter den Mediendiensten im Internet bei Blogmedien.
- Claqueur für Springer und Co.: Der ehemals kritische Mediendienst Kress liefert heute vorwiegend PR für Großverlage, meint Blogmedien
Mittwoch, 25. Juli 2007
Download-Tipp "Journalism 2.0 - How to Survive and Thrive"
Donnerstag, 19. Juli 2007
Hans-Jürgen Jakobs und der "Journalismus in Gefahr" - ein Nachdenkstück zum Mitklicken
"Im Mediengeschäft aber geht es nicht nur um den Wohlstand gieriger Anleger, sondern um die Wohlfahrt der Bürger. Wer weniger informiert wird über Politik, Wirtschaft oder Kultur, der weiß auch weniger Bescheid bei der nächsten Wahl. Wer nur noch mit Dampfgeplauder, Seifenopern und Schmonzetten eingedeckt wird, hält die Welt für ein ewiges Oktoberfest. Die res publica aber braucht Menschen, die mitdenken, mitfühlen, mitmachen."
Mittwoch, 18. Juli 2007
jonet-Tag Mediacamp am 8. September in Hamburg

Im Unterschied zu den vergangenen jonet-Tagen erwarten Euch dieses Mal weniger vorgefertigte Panels, stattdessen setzen wir auf die Spontaneität eines Barcamps. Ziel ist es, möglichst viele Teilnehmer auch zu Mitwirkenden werden zu lassen, Workshops vorzuschlagen, zu planen und zu halten.
Welche Workshops stattfinden, entscheiden die Teilnehmer. Vorschläge können jederzeit über das Wiki eingetragen werden. Ein paar Tage vor der Veranstaltung ermitteln wir per Online-Umfrage das Interesse an den einzelnen Workshops und Panels und verteilen auf dieser Grundlage die Räume.
Weitere Informationen gibt's unter: www.jonet.org/jonettag2007/kongress.php
Dienstag, 17. Juli 2007
Netzeitung vor dem Aus
Ein "großes Herz" für Online-Journalismus oder ähnliche Sentimentalitäten scheint "Heuschrecke" Montgomery indes nicht zu haben. Ein Artikel in der heutigen "FAZ" deutet zumindest auf das Ende der Netzeitung in der derzeitigen Form und vor allem auf massive personelle Einschnitte hin:
"Redakteure, so hieß es, würden für die künftige Arbeit nicht mehr gebraucht. Zuständig für die neuen Bereiche würden bereits vorhandene freie Mitarbeiter, die derzeit als Nachrichtendienstleister die Bildschirmtextseiten des Senderverbundes Pro Sieben Sat.1 pflegten und aktuell hielten."Grund für diese radikale Schrumpfkur sei vermutlich der für den neuen Besitzer überraschend desolate Zustand der Netzeitung. Es ist von "merkwürdigen Verträgen" "mit überdurchschnittlich hohen Gehaltszahlungen" die Rede. Weiter heißt es in dem Artikel von Jochen Hieber:
"Überdies sei man, obwohl Buchprüfer vor der Übernahme die Unterlagen studiert hätten, noch auf andere „Leichen im Keller“ gestoßen: Praktisch jedenfalls sei die „Netzeitung“ pleite."Vom neuen Geschäftsführer Robert Daubner (im "FAZ"-Artikel wurde der Name leider in drei Varianten geschrieben) werde kolportiert, dass es er Online-Journalisten als "Content-Manager", "News-Aggregatoren", "Google-Optimiser" und "Channel-Manager" betrachte und das er "eine neue Mannschaft formen" wolle. Obendrein sei das Verhältnis zwischen der Redaktion und den beiden seit Januar amtierenden Chefredakteuren Michael Angele und Matthias Ehlert gestört. Jochen Hieber resümiert: "Die "Netzeitung", das scheint jedenfalls klar, befindet sich in einer Krise und vielleicht am Abgrund."
Nachtrag 16.07.07, 12 Uhr
Bei Netzeitung.de heißt es u.a.:
"Aus Teilen der Netzeitungs-Redaktion werden die Betriebsversammlungen am Redaktionssitz (an dem das Altpapier nicht produziert wird) allerdings gegenläufig interpretiert: die Rede ist von «Halbwahrheiten, Faktenverdrehungen und Lügen». "
Nachtrag 16.07.07, 12 Uhr
Bei Netzeitung.de heißt es u.a.:
"Aus Teilen der Netzeitungs-Redaktion werden die Betriebsversammlungen am Redaktionssitz (an dem das Altpapier nicht produziert wird) allerdings gegenläufig interpretiert: die Rede ist von «Halbwahrheiten, Faktenverdrehungen und Lügen»."
Nachtrag 16.07.07, 17 Uhr
Gegenüber kress sagte Netzeitungs-Geschäftsführer Robert Daubner, von Entlassungen könne keine Rede sein, an dem Artikel stimme "nichts".
Auch zu empfehlen ist Konrad Lischkas Artikel "Neuer Besitzer: "Netzeitung vor radikalem Kurswechsel" bei Spiegel Online
Freitag, 13. Juli 2007
Ein Jahr "Bild"-Leserreporter - nicht alle schreien Hurra
Bisher wurden laut einer Pressemitteilung 3894 Leserreporter-Fotos gedruckt. Im Jahres-Durchschnitt erreichten die Redaktion täglich 400, an Spitzentagen bis zu 2500 Bilder. Eine speziell für die Leserreporter aufgebaute Redaktion recherchiert die Herkunft und die Inhalte der Fotos.
Dass indes die Springer-Rechtsabteilung über "sehr viel neue Problemfälle" durch die Leserreporter stöhnt, wie mir ein Springer-Mitarbeiter, der seinen Namen nicht genannt haben will, mitteilte, wollte Pressesprecher Tobias Fröhlich nicht bestätigen: "In Sachen Leserreporter gibt es nur sehr vereinzelt rechtlich Auseinandersetzungen, da wir die Fotos, die wir veröffentlichen sehr genau vorab prüfen."