Medien 2.0 – Journalisten-Workshop der Bundeszentrale für politische Bildung
Bei der oben genannten Veranstaltung am 28. / 29. September 2006 in Frankfurt am Main moderiere ich die u.a. Podiumsdiskussion. Das Programm der ganzen Veranstaltung finden Sie bei bei der Bundeszentrale für politische Bildung; außerdem gibt es bei iDemokratie ein Weblog. Auf meiner Seite finden Sie weitere Materialien zum Thema Bürgerjournalismus.
Potenzial 2.0 – eine Bestandsaufnahme
Realität, Wirtschaftlichkeit und Zukunftsmusik von bürgerjournalistischen Formaten
Teilnehmer:
Thomas Mrazek, Onlinejournalismus.de
Intro
Die Berichte über den Bürgerjournalismus aus den letzten Tagen irritieren mich ein wenig. Hierzu vier „Szenen“, die mir aufgefallen sind.
Weitere Materialien
Potenzial 2.0 – eine Bestandsaufnahme
Realität, Wirtschaftlichkeit und Zukunftsmusik von bürgerjournalistischen Formaten
Teilnehmer:
- Christian Stöcker, Spiegel Online, Ressort Netzwelt
- Philipp Graf Dönhoff, Geschäftsführer Netzeitung.de (Readers Edition)
- Thomas Wanhoff, Vorsitzender des Podcastverbands – Verband deutschsprachiger Podcaster e.V.
- Sebastian Basedow, Hauptstadtblog.de
Thomas Mrazek, Onlinejournalismus.de
Intro
Die Berichte über den Bürgerjournalismus aus den letzten Tagen irritieren mich ein wenig. Hierzu vier „Szenen“, die mir aufgefallen sind.
- „Handelsblatt“-Reporter Thomas Knüwer diagnostizierte gestern in seinem Weblog Indiskretion Ehrensache bei einem Tagesthemen-Beitrag einen „pestilenzartigen Gestank, gemischt aus Angst und Arroganz“. Worum ging es? Die Tagesthemen beschäftigten sich in einem knapp dreiminütigen Beitrag am Sonntag (24.09.06, Video) mit Videos und Bürgerjournalismus im Netz. Knüwers Artikel trägt den Titel „Der Angstschweiß des Tom Buhrow“.
- Keinen Angstschweiß sondern blanke Wut zeigte vor zwei Wochen in der ARD-Sendung Polylux (14.09.06, Video) der Pressesprecher des Deutschen Journalisten-Verbands, Hendrik Zörner. Er vernichtete plakativ mehrere vergrößerte Leser-Reporter-Ausweise der „Bild“ – als handle es dabei um Teufelszeug. Tage zuvor hatte sich „Bild“-Chefredakteur Kai Diekmann wegen der Kritik an der Leser-Reporter-Aktion seiner Zeitung über die „unerträgliche Arroganz mancher Journalisten gegenüber ihren Lesern“, mokiert.
- Etwas dezenter ging es zu Wochenanfang beim Zeitungskongress des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) in Warnemünde zu. BDZV-Präsident Helmut Heinen hielt den Begriff des „Bürgerjournalismus“ für „missverständlich“ und stellte fest: „Relevante Inhalte generieren, strukturieren, aufbereiten und die Debatten in allen Lebensbereichen moderieren (...) das ist ein kompliziertes und komplexes Handwerk, das nur von talentierten und gut ausgebildeten Journalisten erledigt werden kann.“
- Vom edlen Ansinnen der Verlegerzunft zum Abschluß noch ein Sprung zum Marxismus. Der als Schockwellenreiter bekannte Blogger Jörg Kantel richtete vor einigen Tagen „Eine Bitte an alle Journalisten“: „Könntet Ihr bitte daran denken, daß zur korrekten Verwendung des Begriffes Bürgerjournalismus (...) nicht nur der schreibende Bürger an sich gehört, sondern auch, daß der schreibende Bürger Besitzer (nicht Eigentümer!) der Produktionsmittel sein muß, mit denen er seinen Journalismus "produziert". (Das heißt – marxistisch gesprochen – er darf seinen Produktionsmitteln nicht "entfremdet" sein, aber Marxismus lernt man ja heute nicht mehr auf der Journalistenschule.) Dann würdet Ihr nämlich über diese unsäglichen Aktionen der BLÖD- und anderer Zeitungen, die den Bürger als billigen Content-Lieferanten mißbrauchen, nicht solch einen Blödsinn (Kantel verlinkt auf einige Medien, T.M.) schreiben.“
Weitere Materialien
Netzjournalist - 2006/09/27 14:16
Billiger Contentlieferant