Der Web 2.0 - Grundgedanke führt in der Old Economy zum Crowdsourcing: Die User sollen die T-Shirts oder Autos mitentwerfen, die sie dann selber kaufen. In einigen Blogs, nicht nur in der Fachliteratur, wurde aufgeworfen, z.B. bei ConnectedMarketing oder mW auch bei Robert Basic, dass 99 Prozent des Contents eben Mist und ein Prozent gut und brauchbar sind. So gehen leider auch die Verlage und Mainstreammedien an jenes Crowdsourcing ran, das Texte, Fotos und Nachrichten liefern soll und eben nicht Softwareverbesserungs- oder Designvorschläge. Meist ist es ein hilflos-unlustiges Sich-Anbiedern an einen vermeintlichen Hype, damit es bloß nicht heißt, das Konkurrenzblatt habe bereits Leserreporter und wir noch nicht. Es kommt darauf an, wie man es aufzieht: ich kann nicht an 12 Millionen Leser Leserreporterausweise verteilen, das ist eine Verarschung und ein BILD - Marketinggag. Ich stell Dir mal ne Gegenfrage: Wenn ich in meinem Blog z.B. den wichtigsten Kunst- und Museumsguru Wiens angreife, dann ist das doch ganz einfach Blogging und damit Bürgerjournalismus. Nur krieg ich nie die Leser, die ich in Portalen der auflagenstarken Zeitungen hätte. Und dort wird das vielleicht zensiert. Definition schwierig, wie ich oben bei Euch lese. Jeder Blogger, der es journalistisch angeht, ist ein Bürgerjournalist. Wozu soll ich mich z.B. in Österreich der dämlichen Tageszeitung "Österreich" als Leserreporter andienen?
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