bjv

Freitag, 10. Februar 2006

Online-Tagung des DJV im Mai in Berlin

Der Deutsche Journalisten-Verband bietet in diesem Jahr wieder eine Fortbildungs- und Networking-Veranstaltung für Online-Journalisten an. Ich, als Fachausschussvorsitzender Online-Journalisten im Bayerischen Journalisten-Verband, organisiere diese Veranstaltung mit und kann daher – guten Gewissens – eine Teilnahme sehr empfehlen.

Unter dem Motto "Fast Food oder Vollwertkost?" findet am 26. und 27. Mai nach dem großen Erfolg im Vorjahr (siehe Dokumentation) die zweite "Besser Online"-Tagung statt. Am 26. Mai wird es die seltene Gelegenheit zu Besuchen in Berliner Online-Redaktionen geben (Begrenztes Platzangebot). Der Tagungsort ist barrierefrei und zentral gelegen.

Am Samstag, 27. Mai, geht es ganztägig um Perspektiven im Online-Journalismus. Themen in den prominent besetzten Podien und in Foren sind unter anderem: Qualität im Online-Journalismus, Trends und Geschäftsmodelle am Online-Markt, Social Software, Publishing Tools (Weblogs), Rechts- und Tariffragen, Barrierefreiheit, Datensicherheit. Zudem werden zahlreiche Online-Projekte vorgestellt. Veranstalter sind der Verein Berliner Journalisten sowie der Brandenburger Journalisten-Verband, in Kooperation mit dem Bundes-Fachausschuss Online-Journalismus des DJV.

Die Veranstaltung beginnt am Samstag um 10 Uhr mit einer Podiumsdiskussion zur Leitfrage der Tagung: "Fast Food oder Vollwertkost? – Perspektiven im Online-Journalismus". Bisher haben für diese Diskussion zugesagt: Gabriele Hooffacker, Journalistin und Leiterin der Journalistenakademie, München, Oliver Eckert (bislang Leiter Redaktion Bild.T-Online.de, ab dem 1. April Chefredaktion RP-Online, Rheinische Post), Dr. Michael Maier (Chefredakteur und Geschäftsführer netzeitung.de), Jochen Wegner (Chefredakteur Focus Online) sowie Journalist und Blogger Don Alphonso (rebellmarkt.blogger.de und Blogbar). Moderation: Dr. Andreas K. Bittner (Bundes-Fachausschuss Onlinejournalismus, DJV Bremen).

Kontakt: carolin.dewest@berliner-journalisten.de

Mehr Infos unter: www.besser-online.info

Donnerstag, 25. August 2005

"BJV report" 3/2005, Dossier: 10 Jahre Online-Journalismus – kein Grund zum Feiern

Hier finden Sie auf sechs Seiten mein Titeldossier "10 Jahre Online-Journalismus – kein Grund zum Feiern" aus dem "BJV report" 3/2005 des Bayerischen Journalisten-Verbands (BJV).

Das Dossier enthält vier Artikel:
  • Entwicklung verschlafen: Zur Online-Situation bei bayerischen Tageszeitungen
  • "Am Kassenhäuschen sitzen andere": Interview mit dem Geschäftsführer des Verbandes Bayerischer Zeitungsverleger (VBZV), Holger Paesler.
  • Oft wie das fünfte Rad am Wagen: Immer noch blicken viele Journalisten auf ihre Online-Kollegen herab.
  • Keine Angst vor Weblogs ...
Download:
PDF-Datei, 6 S., 145 KB

Kostenlose Dokumentation "Online-Journalismus" des netzwerk recherche

Das netzwerk recherche bietet seine Dokumentation "Online-Journalismus – Chancen, Risiken und Nebenwirkungen der Internet-Kommunikation" zum kostenlosen Download und gedruckt (gegen Portoerstattung) an. Die Dokumentation basiert auf der Tagung Blogs und Co. – Von neuen Öffentlichkeiten zur heimlichen Medienrevolution des netzwerk recherche in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für politische Bildung im Mai 2005.

Neben Beiträgen zu Blogs und Journalismus (u.a. Lorenz Lorenz-Meyer und Christoph Schultheis), einem Beitrag über das journalistische Profil von Spiegel Online gibt es auch einige Artikel, die sich mit angrenzenden Bereichen des Online-Journalismus beschäftigen.

Download:
PDF-Datei, 160 S., 1.467 KB

Pressemeldung:
PDF-Datei, 4 S., 85 KB

Auf Papier:
Die 160seitige Broschüre (DIN A5) kann gegen Zusendung eines adressierten und frankierten (1,50 Euro) Umschlags bestellt werden.

Freitag, 12. August 2005

Buchrezension: Die heimliche Medienrevolution

cover_medienrevolutionRevolution ohne Guillotine

Erik Möller: Die heimliche Medienrevolution. Wie Weblogs, Wikis und freie Software die Welt verändern. Heise, Hannover, 2005, 219 Seiten, 19,00 Euro, ISBN 3-936931-16-X.

Die bloße Feststellung, dass sich die Medienwelt weiter wandeln wird, mag heute als Binse gelten. Doch Hand auf’s Herz: Wer von uns konnte die rasante Entwicklung durch das Internet vorhersagen oder realistisch einschätzen? Es ist daher auch für Journalisten ratsam, besonders wachsam und gut informiert zu sein. "Auf der Basis freier Software, die von jedem kostenlos verändert und kopiert werden kann, entstehen völlig neue Medienformen“, prognostiziert der Informatiker und Journalist Erik Möller. Egal, ob es sich dabei um so genannte Weblogs oder die Enzyklopädie Wikipedia handelt – es verändert sich ständig etwas in der Medienlandschaft und jeder kann dabei mitmachen. Gerade in der Partizipation Tausender Freiwilliger sieht Möller ein "revolutionäres Potenzial“ – wohlgemerkt für eine "Revolution ohne Guillotine“. Abgesehen von ein wenig Pathos bleibt der Autor meistens am Boden. Er schildert fundiert und leicht verständlich, wie radikal sich ein gewichtiger Teil der Medienwelt entwickeln könnte.

Das Weblog zum Buch

Thomas Mrazek

Die Rezension erschien im "BJV report" 2/2005 des Bayerischen Journalisten-Verbands (BJV).

Nachtrag 15.03.2006
Das Buch ist jetzt in einer zweiten, erweiterten und aktualisierten Auflage erschienen. Den Text der ersten Auflage hat Erik Möller unter einer freien Lizenz zum Download bereit gestellt.

Mittwoch, 10. August 2005

Wikipedia als Journalist korrekt nutzen – Artikel aus dem "journalist“

Lizenzbestimmungen
Wikipedia – viel genutzte Quelle


"Spiegel nimmt bei Wikipedia sogar die Kommafehler“, höhnte im März Don Alphonso in einem Weblog. Spiegel Online hatte einen Hintergrundbericht zum Völkermord in Ruanda in wesentlichen Teilen aus einem Artikel der Online-Enzyklopädie Wikipedia erstellt. Allerdings ohne auf diese Quelle zu verweisen. Auf spiegel.de entschuldigte sich die Online-Chefredaktion später bei den "Machern und Autoren“ von Wikipedia: "Selbstverständlich handelt es sich dabei um einen klaren Verstoß gegen unsere redaktionellen Richtlinien.“

Es hätte nicht so weit kommen müssen. In den Lizenzbestimmungen von Wikipedia heißt es: "Einzelne Artikel oder der gesamte Inhalt der Wikipedia dürfen unverändert für Print- und Online-Publikationen übernommen werden.“ Ein "Gentlemen-Agreement“ erfordert vom Nutzer lediglich eine Verlinkung zu Wikipedia und detaillierte Hinweise auf die Quelle des verwendeten Artikels (siehe Lizenzbestimmungen). Dass die Leser eines Internet-Nachrichtenmagazins bei einem Hintergrundbericht freilich Recherchen eines Redakteurs und nicht die bloße Übernahme von Wikipedia-Eintragungen erwarten, ist eine andere Sache.

Seit Mai 2001 haben die verschiedensten Autoren mehr als 250.000 Artikel in deutscher Sprache für Wikipedia verfasst (Recherche im Juli 2005, im Februar 2007 sind es knapp 550.000 Artikel, siehe Wikipedia-Statistik). Der Frankfurter Mathias Schindler ist Wikipedianer und Mitglied im Presseteam. Etwa 50-mal pro Monat werde das Internet-Lexikon derzeit in Medien zitiert, mit steigender Tendenz, berichtet der 23-jährige Student (siehe hierzu auch "Artikel mit Wikipedia-Zitaten"). Besonders stolz sei er, dass auch Nachrichtenagenturen das Angebot nutzen: "ddp nimmt teilweise ganze Absätze als Hintergrundinformation.“ Doch es gab, wie Schindler betont, ebenfalls Probleme: "ddp hatte mehrfach Texte aus der Wikipedia ohne Lizenzhinweise angefügt.“ Nach einigen Gesprächen arbeite die Agentur jetzt aber "lizenzkonform“.

Manche Journalisten machen es sich zu einfach: "Wenn sie 15 Zeilen aus Wikipedia unkommentiert entnehmen, reicht eben kein Hinweis 'Quelle: de.wikipedia.org’ in Vier-Punkt-Schrift unter dem Artikel“, moniert Schindler. Für Printmedien will Wikipedia noch Zitierrichtlinien erarbeiten. Schindler rät daher, sich vorerst an die Regeln zu halten, die für Online-Medien gelten, was allerdings etwas umständlich ist. Er räumt ein, dass die Lizenz noch etwas "sperrig“ sei, man werde dies verbessern. Bei Verstößen versuchen die Wikipedianer, freundlich zu reagieren: "Wir erklären, dass es in unserem Interesse ist, wenn die Texte genutzt werden, und geben Ratschläge, wie so etwas am besten geschehen kann“ (beispielhaft hierzu "offener Brief an Spiegel Online").

Als er im Frühjahr 2004 das Wikipedia-Projekt entdeckte, war Jochen Magnus, Redaktionsleiter von RZ Online ("Rhein-Zeitung“), skeptisch, ob sich dieses frei editierbare Lexikon halten könne: "Ich wurde eines Besseren belehrt. Weder Vandalismus noch Fehlinformationen darin sind mir bislang aufgefallen – die Gegenreaktionen ernsthafter Autoren erfolgen offenbar immer schnell genug.“ Das Projekt überzeugte ihn so sehr, dass er es in die eigene Website integrierte.

Seit August 2004 bietet die "Rhein-Zeitung“ die deutschsprachige Wikipedia an (lexikon.rhein-zeitung.de). Der technisch versierte Journalist optimierte die Volltextsuche für sein Angebot, die dabei entstandene Software ist jetzt als so genannte Open-Source-Software frei erhältlich (siehe hierzu Wikipedia-Benutzerprofil von Jochen Magnus). Wikipedianer Schindler lädt weitere Web-Partner ein: "Wenn es Zeitungen gibt, die dem Ganzen folgen, haben sie freies Feld: Die RZ-Suchmaschine ist unter einer freien Lizenz.“

Von Journalisten wünscht er sich einer aktivere Teilnahme an dem Online-Lexikon: "Sie könnten eigene Arbeiten auch in der Wikipedia veröffentlichen. Das klingt jetzt nach schlimmsten Altruismus, aber es wäre im Einzelfall kaum Mehraufwand und hilft allen Beteiligten.“ Das Engagement von RZ Online hält er für "ein leuchtendes Beispiel“.

Thomas Mrazek

Dieser Artikel erschien in ähnlicher Form in "journalist" 8/2005, S. 17.

Update 12.02.2008
Seit heute ist die Wikipedia bei Spiegel Online unter wissen.spiegel.de nutzbar. Selbstverständlich wird jeder Beitrag dort automatisch richtig zitiert.

Beispiele zum korrekten Verwenden von Wikipedia-Artikeln

Begriffserklärung Schleichwerbung

Schleichwerbung oder Placement ist die Integration des Namens, des Produktes, der Verpackung, der Dienstleistung oder des Logos eines Markenartikels oder eines Unternehmens in den Massenmedien, ohne dass der Rezipient dies als Werbung erkennt oder störend empfindet. Es ist für den Medienkonsumenten also nicht erkennbar, dass die ihm gezeigte Information von einer gewissen Interessengruppe bezahlt wurde.

Die Möglichkeiten reichen von Film und Fernsehen über Veranstaltungen bis zum redaktionellen Teil von Zeitungen. Schleichwerbung umgeht somit die Positionierung des Produktes im bezahlten Anzeigenraum. Als Entgelt wird in den meisten Fällen ein Produktionskostenzuschuss von der Privatwirtschaft gezahlt. Damit kann ein Teil der horrenden Produktionskosten schon abgedeckt werden, bevor zum Beispiel ein Film in den Kinos oder im Fernsehen anläuft.

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Schleichwerbung aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Beispiel für die Nutzung im Redaktionsalltag

Artikel zur Londoner U-Bahn bei sueddeutsche.de mit entsprechendem Quellenverweis.

Literaturempfehlungen

Donnerstag, 4. August 2005

Fachgruppen-Leitung Online-Journalismus im Bayerischen Journalisten-Verband

Ende Juli wurde ich zum Vorsitzenden der Fachgruppe Online-Journalismus des Bayerischen Journalisten-Verbands (BJV) gewählt. Als Stellvertreterinnen wurden Anja Gild [Kontakt: gild.mpm@web.de] und Heilke Jütting [Kontakt: h.juetting@ticketonline.com] gewählt.

Ich habe eine eigene Rubrik "bjv" angelegt und werde hier bald für Online-Journalisten relevante Informationen anbieten; auch wieder eine schöne Möglichkeit um ein Weblog zu testen.

Wenn Sie mir mehr über mich wissen wollen oder Kontakt mit mir aufnehmen wollen, finden Sie alles hier. Ich freue mich auf diese Aufgabe und die Zusammenarbeit mit den KollegInnen.

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Netzjournalist - 2023/10/02 12:58
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Netzjournalist - 2023/05/20 07:56
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Es wird mit der Zeit immer schwieriger, gute Nachschlagewerke...
i-favoriten - 2018/08/18 06:11
Hardy Prothmann entschuldigt...
Hardy Prothmann entschuldigt sich https://www.facebook. com/hardy.prothmann/posts/ 10152634060500489 Ein...
Sven Temel (Gast) - 2014/08/21 08:11
Wow
Ich habe dieses Werk erst kürzlich entdeckt und war...
Leser (Gast) - 2013/09/04 20:59

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