Theo Sommer: Der König der Zulu-Metaphern kennt sich auch bei Weblogs aus

Oh mei, wieder mal eines dieser schönen Beispiele von Medienkompetenz. Heute: Theo Sommer, der war fast 20 Jahre lang Chefredakteur der "Zeit", später wurde er Herausgeber, jetzt ist er "Editor-at-Large" des Blattes. Heute gibt es in der "Welt" einen Artikel über Sommers vor einigen Wochen gestartetes Blatt "German Times" . "Die monatlich erscheinende "German Times" will eine Parlamentszeitung sein, die den 7265 EU-Abgeordneten zeigt, wie Deutschland zu CO²-Emissionen steht oder wie Peer Steinbrück den Spagat zwischen sparen und investieren schaffen will." So weit, so gut.

Von "Konkret"-Herausgeber Hermann L. Gremliza wurde Sommer wegen seiner Vorliebe für ausgiebige und meistens nicht passende Wortbilder zum "König der Zulu-Metapher" ernannt. Jetzt äußerte sich der 76-Jährige zu Weblogs, leider etwas ungehobelt:
Natürlich kennt er sich mit Weblogs aus, auch wenn er sie tunlichst meidet. "Der psychologische Zwang zu vollenden, ist generell im Internet geringer, als wenn man einen Artikel vor sich auf den Knien hat", sagt er. "Und in den Blogs wird oft nur Blödsinn verbreitet - das hat mit der Demokratisierung eines Mediums nichts zu tun, sondern vor allem mit dessen Verblödung."
WT (Gast) - 2007/02/27 11:09

Was ist daran falsch?

"Und in den Blogs wird oft nur Blödsinn verbreitet - das hat mit der Demokratisierung eines Mediums nichts zu tun, sondern vor allem mit dessen Verblödung." - Wenn man das ergänzt und Zeitungen und Fernsehen mit einbezieht, hat Sommer doch recht.?

Chat Atkins (Gast) - 2007/02/27 20:00

Lass doch den alten Mann ...

Netzjournalist - 2007/02/27 21:31

Hast ja Recht, Gremliza hat ihn ja genug traktiert. Wie schrieb die "Zeit" vor knapp zehn Jahren: "Auch der frühere ZEIT-Chefredakteur und heutige Herausgeber Theo Sommer gehörte lange zu den Opfern der "express"-Kolumne. Fast mochte man glauben, Gremliza brauchte Sommer, ein Innenverhältnis, für Beobachter wie den Schriftsteller und langjährigen ZEIT- und konkret-Autor Walter Boehlich nicht immer nachvollziehbar: "Mit seinem Theo, das war manisch."
Learning Without Borders - 2007/02/28 22:47

Wie konnte es dazu kommen...?

..."Und in den Blogs wird oft nur Blödsinn verbreitet...." Sehr geehrter Herr Sommer, sie bekunden in einem oben zitierten Artikel, dass in Weblogs "oft nur Blödsinn verbreitet" wird. Darf ich Ihnen bitte diesbezüglich höflich eine Frage stellen? Wie konnte es dazu kommen, dass Deutschlands technische Elite, und dazu müssen Blogger meines Erachtens doch gezählt werden, unter Ihrem über zwanzig Jahre langen und erheblichen Einfluss auf die Zeitschrift "Zeit", derartig verblödet ist? Mit freundlichen Grüßen und einem charmanten Lächeln Loriotta

Learning Without Borders - 2007/03/01 10:10

Geschenke und Waffen

"Der psychologische Zwang zu vollenden, ist generell im Internet geringer, als wenn man einen Artikel vor sich auf den Knien hat", sagt er. "Und in den Blogs wird oft nur Blödsinn verbreitet - das hat mit der Demokratisierung eines Mediums nichts zu tun, sondern vor allem mit dessen Verblödung." Sehr geehrter Herr Sommer, ich darf mich noch einmal respektvoll an Sie wenden und Ihnen vorsichtig sagen, dass auch ich Ihre Aussage über Weblogs tatsächlich sehr, sehr ungehobelt finde. Sie sagen: "...Der psychologische Zwang zu vollenden, ist generell im Internet geringer, als wenn man einen Artikel vor sich auf den Knien hat...". Ja, dann lesen Sie vielleicht gar nicht wirklich in Weblogs?! Wie aber können Sie dann wissen, dass dort "...oft nur Blödsinn verbreitet wird...". Ihr undifferenziertes Urteil über Blogs scheint mir das Urteil eines oberflächlichen und auch desinteressierten Betrachters zu sein. Kurzum, vermutlich haben Sie überhaupt keine Ahnung von Weblogs. Sie wissen nicht, dass Weblogs in nahezu jedem Fall Geschenke sind oder gar Waffen. Sie wissen nichts von dem, was sich in, um und zwischen Weblogs abspielt, irgendwo da draußen im Cyberspace, dass es dort funkt und kracht und dass dort gar intellektuelle Feuerwerke abgeschossen werden. Sie wissen nicht, dass in Weblogs sogar Zeitzünder liegen können, die nur darauf warten zu explodieren. Schade, Herr Sommer, dass Sie sich trotzdem so pauschal vernichtend über Weblogs äußern. Mit freundlichen Grüßen Loriotta

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