Verbandstag des DJV Sachsen-Anhalt
Weblogs – Platz für Selbstdarsteller, seriöses Diskussionsforum oder was sonst noch?
Materialien zum Impulsreferat von Thomas Mrazek, Journalist und Blogger, München
1. Wo gibt es Berührungspunkte für Journalisten?
Weblogs als ...
... Medien für Medienkritik (Watchblogs)
... Konkurrenz für Online-Medien?
... erweiterndes Angebot von Online-Medien
... Medien der Selbstdarstellung
... selbstständige journalistische Medien
... Recherche-Werkzeuge
... Gegenstand der Berichterstattung
1. Wo gibt es Berührungspunkte für Journalisten?
Weblogs als Medien für Medienkritik (Watchblogs)
Der Klassiker unter den Watchblogs in Deutschland, das BILDblog
Das Ostsee-Zeitungs-Blog
Als Beispiel für ein regionales Watchblog
Rebellen ohne Markt
Blog von Don Alphonso
wirres – gewöhnungsbedürftiges Weblog
Blog des Berliners Felix Schwenzel ...
Zusammenfassender Artikel zu Watchblogs
Mehr über Watchblogs können Sie in meinem Artikel "Ungebetene Kritiker" nachlesen, den ich in Ausgabe 1/2006 des "journalist" veröffentlichte. Dort finden Sie auch zahlreiche weiterführende Hinweise.
Konkurrenz für Online-Medien?
Klassisches Beispiel der Shopblogger
- So genannter "Schwanzvergleich"
Rund 7.500 Shopblogger-Besucher am 9. März 2006, in Spitzenzeiten auch mal 17.000. Zum Vergleich: Weser-Kurier Online hatte im Februar 150.000 Besucher laut IVW (mz-web.de der "Mitteldeutschen Zeitung" rund 350.000 Besucher). Klar sind die Zahlen mit einer gewissen Vorsicht zu genießen, dennoch machen sie ein wenig nachdenklich. - Artikel "Epic 2006: Norddeutschlands meister Blogger" des DJV-Bundesfachausschussvorsitzenden Online-Journalismus Andreas Bittner bei onlinejournalismus.de
Weblogs als erweiterndes Angebot für Online-Medien
Best practice: Das Handelsblatt-Weblog des Reporters Thomas Knüwer: Indiskretion Ehrensache – Notizen aus dem Journalistenalltag
Sehr engagiert, aber wie erfolgreich? Zeit.de-Weblogs – "Alles ist endlich", mahnt der hauseigene Blog-Friedhof ...
Weblogs als "Spielwiese" – Schwäbische Zeitung Online
Was nicht unbedingt ins Heft passt – Gadget-Blog des "Focus"-Redakteurs Matthias Matting
Weblogs als Ergänzung bei der Katastrophenberichterstattung – Tsunami-Blog des ZDF
Weblogs als Beteiligungsmöglichkeit für die Nutzer/Leser – Intrinet des "Trierischen Volksfreunds"
Zusammenfassender Artikel zu Weblogs als erweiterndes Angebot von Online-Medien
Mehr über diese Art von Weblogs können Sie in meinem Artikel "Schwer ist leicht was. Wenn Journalisten auch noch bloggen müssen" nachlesen, den ich im September 2005 bei Telepolis veröffentlichte. Dort finden Sie auch zahlreiche weiterführende Hinweise.
Weblogs als Medien der Selbstdarstellung
Mario Sixtus' Blog – suchen Sie Mario Sixtus mal bei Google ...
Finblog.de – Aktuelle Notizen des Finanzjournalisten Andreas Kunze. Sachkundig, frech, witzig, verständlich, aktuell – diese Worte fallen mir ein, wenn ich das Blog dieses Journalisten beschreibe.
PR Blogger – Die Welt der Corporate Communications. Geben Sie bei Google mal nur den Begriff "PR" ein – häufig finden Sie unter über 200 Millionen Treffern dieses Blog an erster Stelle. Ob es was bringt?
Der letzte Schub – nicht nur zur Selbstdarstellung da ist das Blog der Volontäre der Georg von Holtzbrinck-Schule für Wirtschaftsjournalisten
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Weblogs als selbstständige journalistische Medien (?)
Mac Essentials
Spreeblick
- Blick auf die aktuellen Besucherzahlen
Weblogs als Recherche-Werkzeuge
Technorati
www.technorati.com
Google Blog-Suche
www.google.de/blogsearch
Blogstats
www.blogstats.de
Für die Recherche empfehle ich Ihnen, sich auch mit den Themen RSS, Newsalerts, Tagging und Social Software zu beschäftigen.
Gegenstand der Berichterstattung
- "99 Prozent der Blogs sind Müll", von Spiegel Online-Chef Mathias Müller Blumencron in einem Interview mit mir 2004 geäußerte Ansicht, die er Anfang 2006 revidierte: "Man sollte Dinge, in die andere Leute jede Menge ernsthafte Gedanken gesteckt haben, nicht leichtfertig als Müll bezeichnen. Insofern bedauere ich das."
- Kollege "Arschloch" (sic!): Wenn Sie nach dem Namen eines bestimmten TV-Journalisten googlen, finden Sie seinen Namen häufig mit dieser unrühmlichen Auszeichnung versehen. Warum? Er hat einen misslungenen Beitrag über Blogger produziert. Der Beitrag machte unserem Berufsstand wirklich keine Ehre.
- Siehe hierzu auch einen Beitrag, den ich gemeinsam mit einer Studentin an der FH Darmstadt erstellt habe: "99 Prozent Müll? Journalisten kritisieren Weblogs".
2. Selber Bloggen
In drei Minuten kostenlos zum eigenen Weblog! Nur ein platter Werbeslogan? Nein. Es geht tatsächlich sehr einfach, PC- und Internet-Grundkenntnisse reichen aus. Ich empfehle Ihnen meinen Blog-Hoster twoday.net – aber selbstverständlich gibt es auch zahlreiche weitere gute Anbieter.
Eine kleine Übersicht zu Bloganbietern und Software finden Sie beispielsweise hier:
www.blogbar.de/software.php
- Das erste Buch speziell für Journalisten
Matthias Armborst: Kopfjäger im Internet oder publizistische Avantgarde? Was Journalisten über Weblogs und ihre Macher wissen sollten. Band 4 der Reihe: Recherche-Journalismus und kritische Medienpolitik Herausgeber: Netzwerk Recherche. Münster, 2006. 245 Seiten, 14,90 Euro. ISBN 3-8258-9633-1.
Informationen zu diesem Werk finden Sie unter: www.matthias-armborst.de
- Weblogs aus kommunikations-soziologischer Sicht
Jan Schmidt: Weblogs. Eine kommunikations-soziologische Studie. Konstanz, 2006, 202 Seiten, 24,00 Euro. ISBN 3-8966-9580-0.
Informationen zu diesem Werk finden Sie beim UVK Verlag unter: tinyurl.com/kkgoy
- Kostenlos aber wertvoll
netzwerk recherche (Hg.): Online-Journalismus. Chancen, Risiken und Nebenwirkungen der Internet-Kommunikation. Eigenverlag, 2005.
Kostenloser Download (PDF-Datei, 160 Seiten, 1.467 KB): www.netzwerkrecherche.de/docs/nr-OnlineJournalismus.pdf
- Angenehmer Einstieg
Don Alphonso, Kai Pahl (Hg.): Blogs! Fünfzehn Blogger über Text und Form im Internet - und warum sie das Netz übernehmen werden. schwarzkopf & schwarzkopf, 2004, 349 Seiten, 24,90 Euro, ISBN 3-896026-00-3.
Eine ausführliche Rezension von mir, "Blogs – (k)ein Alptraum für (Online)-Journalisten" finden Sie unter: www.goa2003.onlinejournalismus.de/buchtipps/blogs.php Das Blog zum Buch hat sich mittlerweile zu einem der wichtigsten Orte für die Metadiskussion über Blogs entwickelt: www.blogbar.de.
- Sachlicher Einstieg
Ansgar Zerfaß, Dietrich Boelter: Die neuen Meinungsmacher. Weblogs als Herausforderung für Kampagnen, Marketing, PR und Medien. Nausner & Nausner, 2005, 192 Seiten, 12,00 Euro, ISBN 3-901402-45-4.
Meine Kurzrezension dieses Werkes im "BJV report" des Bayerischen Journalisten-Verbands finden Sie unter: www.netzjournalist.twoday.net/stories/1331451
- Für Praktiker am relevantesten
Arnold Picot, Tim Fischer (Hg.): Weblogs professionell. Grundlagen, Konzepte und Praxis im unternehmerischen Umfeld. dpunkt Verlag, 2005, 257 Seiten, 34,00 Euro, ISBN 3-898643-75-1.
Meine Kurzrezension dieses Werkes im "BJV report" des Bayerischen Journalisten-Verbands finden Sie unter: www.netzjournalist.twoday.net/stories/1625540
- Die Metaebene I
Erik Möller: Die heimliche Medienrevolution. Wie Weblogs, Wikis und freie Software die Welt verändern. Heise, Hannover, 2006, 231 Seiten, 19,00 Euro, ISBN 3-936931-36-4.
Meine Kurzrezension dieses Werkes im "BJV report" des Bayerischen Journalisten-Verbands finden Sie unter: www.netzjournalist.twoday.net/stories/895440
- Die Metaebene II
Kai Lehmann, Michael Schetsche: Die Google-Gesellschaft. Vom digitalen Wandel des Wissens. transcript, 2005, 408 Seiten, 26,80 Euro, ISBN 3-899423-05-4.
Leider habe ich dieses Werk noch nicht besprochen. Sie finden darin mehr als 50 Beiträge von Praktikern, Journalisten und Wissenschaftler zu verschiedenen Aspekten der internetbasierten Wissensgesellschaft. Informationen zu diesem Werk finden Sie unter: www.google-gesellschaft.de
- Blogs und Meinungsfreiheit
"Die Blogosphäre an sich und das deutsche Klein-Bloggersdorf insbesondere gelten als ziemlich selbstbezogen", reklamiert Stefan Krempl bei Telepolis. "Da tut es gut, dass das gerade erschienene Handbuch für Blogger und Internet-Dissidenten Handbook for Bloggers and Cyber-Dissidents der Organisation Reporter ohne Grenzen den Blick weitet und darauf hinweist, welch wichtiges Element der Meinungsvielfalt Weblogs gerade in weniger demokratischen Ländern inzwischen sind. Gleichzeitig feilt der Leitfaden aber auch kräftig am Blogger-Mythos." - Ohne Wertung (Rezension folgt)
Peter Wolff: Die Macht der Blogs. Chancen und Risiken von Corporate Blogs und Podcasting in Unternehmen. Frechen, 19,00 Euro, ISBN 3-895774-09-X.
Informationen zu diesem Werk finden Sie unter: tinyurl.com/ns2gc
Nachtrag: Auch SÜDKURIER hat Blog-Portal
Übrigens: Der Grund für die Trennung zwischen der Online-Seite der Tageszeitung und den Weblogs auf einer seperaten Domäne ist keinesfalls die Distanzierung von user-generated content auf der einen und redaktionellen Beiträgen auf der anderen Seite. Vielmehr wurde diese Entscheidung im Zusammenhang mit dem Relaunch der Internetseite im Juli 2006 getroffen. Mit diesem sollte insbesondere mehr Übersichtlichkeit auf der Website geschaffen werden. Zahlreiche Angebote wurden deshalb auf jeweils eigene Internetpräsenzen "ausgegliedert".