Dienstag, 14. Juni 2005

Schlechter Karrierestart: Das "Urteil vom 12. Mai 1998"

Ob beim Bloggen oder beim herkömmlichen Publizieren im Netz taucht immer wieder die Frage nach dem (richtigen) Impressum auf. Ich nutze zumeist den Web-Impressum-Assistenten. Damit hat es sich dann auch.

Nicht totzukriegen ist in Impressen offenbar folgender "Klassiker":
Mit Urteil vom 12. Mai 1998 hat das Landgericht Hamburg entschieden, dass man durch die Anbringung eines Links die Inhalte der gelinkten Seiten ggf. mit zu verantworten hat. Dies kann nur dadurch verhindert werden, daß man sich ausdrücklich von diesem Inhalt distanziert.
Für alle Links auf dieser Homepage gilt: Ich distanziere mich hiermit ausdrücklich von allen Inhalten aller gelinkten Seiten auf meiner Homepage und mache mir diese Inhalte nicht zu Eigen.
Warum solte man diesen Hinweis nicht unbedingt verwenden? Wikipedia weiß mehr. Eben habe ich ihn wieder gefunden. Nicht auf irgendeiner Seite, sondern bei academics.de, dem neu gestarteten Karriereportal der "Zeit" und der Zeitschrift "Forschung & Lehre" (siehe Pressemitteilung vom 13.06.2005). Nicht gerade ein optimaler Karrierestart.

Sonntag, 12. Juni 2005

Kurz vor der Sommerpause: Die Rückkehr der Blogosphäre

Der Chefredakteur eines nicht ganz unbedeutenden Mediums meinte neulich in einem Gespräch: "Sagen Sie mal, zurzeit ist es aber ruhig in der Blogosphäre – nix los, oder?" Ich stimmte ihm achselzuckend aber zugleich gelassen zu.

Und jetzt: Fast täglich entstehen Wahl-Blogs, wobei ich ob des Sinns immer ein wenig skeptisch bin; Focus Online startet ein Blog-Experiment und Johnny Haeusler gründet mit der Spreeblick Verlag KG in Berlin den nach eigenen Angaben "ersten deutschen und vor allem unabhängigen Weblog-Verlag". Darüber gemeckert wird natürlich auch schon (Kriegserklärung des QWERTZwerks, bei Echtzeit weiß man jetzt schon wo das Projekt enden wird). Einen feinen Überblick zu den vorgenannten Themen bietet Jochen Wegner in seinem "Focus"-Artikel "Rebellen mit gutem Grund", der auch im Volltext bei Focus Online erscheint.

Auch die Abteilung "Attacke" bietet justament wieder Neues: "Spiegel Online: wegweisend – nach unten", heißt es bei Industrial Technology & Witchcraft bzw. "100% Müll: Schleichwerbung bei Spiegel Online", ätzte Don Alphonso als Erster. Kurzum: Es bleibt spannend und ich bleibe gelassen. (-:

* Nachtrag zur Abteilung "Attacke": Spiegel Online wurde zu unrecht gescholten, siehe hierzu die Kommentare bei IT & W. Und auch der +++ netzjournalist +++ hat Lehrgeld bezahlt.

* Nachtrag zu Spreeblick: Don Alphonso hat Johnny Haeusler für die Blogbar interviewt: Punkrock, Johnny.

Donnerstag, 9. Juni 2005

Focus Online: Bloggen, bloggen, bloggen und an die Nutzer denken

Vier Politiker, zwei Sportler und ein "Internet-Guru" (ein Unwort! Nachtrag 10.6.: inzwischen heißt es: "Tech-Experte") bloggen seit heute bei Focus Online. Damit will man das "Angebot aus Nachrichten und Fakten ergänzen", sagt Chefredakteur Jürgen Marks. "Die Blogger werden meinungsstark ihre Positionen vertreten, pointiert aus ihrem Alltag berichten und die User zur Diskussion einladen", sagt Marks.

Zumindest mit den vier Politikern ist den Münchnern ein guter Wurf gelungen, es bloggen die "Frontfrau der SPD-Linken", Andrea Nahles, die niedersächische Sozialministerin Ursula von der Leyen (CDU), der "grüne Querdenker" Oswald Metzger und die "FDP-Eurofighterin" Silvana Koch-Mehrin.

Den Sport bedienen Alex Cejka, Deutschlands bester Golf-Profi, und Carlo Thränhardt, der frühere Weltklasse-Hochspringer, der zuletzt vor allem im peinlichen Dschungelcamp auffiel. Was man von der durch "Internet-Guru" Ossi Urchs betreuten Abteilung "Digital" halten soll, überlasse ich der Phantasie der Leser. Oder halt, Sie können ja auch frei kommentieren.

Egal, was man nun von "Focus" (das aktuelle Heft erzeugte bei mir Zornesröte! – Warum liest Du es dann überhaupt?) oder Focus Online hält – mit diesen Weblogs hat die Online-Redaktion nach ihren negativen Blog-Erfahrungen Mitte März ein interessantes, unprätentiöses Experiment gestartet. Ich bin gespannt!

Die URL lautet: http://blog.focus.msn.de.

Mittwoch, 8. Juni 2005

Buchrezension: Die Abrechnung. Deutschland, deine Journalisten

buchcover_die abrechungMisslungenes "Enthüllungsbuch"

Udo Schulze: Die Abrechnung. Deutschland, deine Journalisten. Extrem Verlag, Alsfeld, 2004, 204 Seiten, 19,80 Euro, ISBN 3-935054-13-0.


"Journalismus in Deutschland, das ist der Tummelplatz der Eitelkeiten, der Treffpunkt von Barbaren und Cholerikern, von Kranken und Diktatoren; ein Mekka der Gesetzesbrecher und ein Sammelbecken Asozialer", ramentert der Autor im Vorwort. Udo Schulze, der selbst seit 20 Jahren als Journalist arbeitet, behält diesen Stil bei. Vor allem "Bild", RTL, aber auch "B.Z.", "WAZ" und "NRZ" stehen auf seiner Liste. Klar hat er bei seiner Arbeit einige Schweinereien erlebt und hat unter inkompetenten, führungsschwachen Vorgesetzten gelitten. Und selbstverständlich muss das journalistische Gewerbe aus den eigenen Reihen kritisiert werden. Schulze rechnet jedoch in einer häufig völlig unsachlichen und aggressiven Art und Weise ab. Für eine nüchterne Analyse bleibt da kein Platz. Zudem ist das Werk unstrukturiert und wimmelt nur so von Rechtschreibfehlern. Das "erste echte Enthüllungsbuch über deutsche Redaktionsstuben seit Wallraff" (Verlagswerbung) ist gründlich misslungen.

Die Rezension erschien im "BJV report" 2/2005 des Bayerischen Journalisten-Verbands (BJV).

Eine weitere Rezension auf diesem Blog: Christoph Fasel: Nutzwertjournalismus.

Dienstag, 31. Mai 2005

IfKW-Sitzung am Donnerstag, 2. Juni fällt leider aus -> verlegt auf 30. Juni!

Eigentlich sollte uns am Donnerstag Don Alphonso beehren. Doch der hat gerade andere Probleme, Umzugsprobleme: "Weiß einer von Euch da draussen, wie verfickt schwer so ein Perserteppich mit Übergröße ist? Und wie verdammt zu klein so ein Ford Transit ist?"

Aber er wird gerne zu einem anderen Termin kommen. Vielleicht können wir am 23. Juni stattdessen eine verlängerte Sitzung mit zwei Gästen machen (wenn beide Herren so frei sind) ... Also bitte am Donnerstagnachmittag statt an die Uni in den Biergarten, zum Geld verdienen oder zum Bloggen gehen.

Update 8.6.: Don Alphonso besucht uns nun am 30. Juni.

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Sven Temel (Gast) - 2014/08/21 08:11
Wow
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Leser (Gast) - 2013/09/04 20:59

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