Mittwoch, 27. September 2006

Medien 2.0 – Journalisten-Workshop der Bundeszentrale für politische Bildung

Bei der oben genannten Veranstaltung am 28. / 29. September 2006 in Frankfurt am Main moderiere ich die u.a. Podiumsdiskussion. Das Programm der ganzen Veranstaltung finden Sie bei bei der Bundeszentrale für politische Bildung; außerdem gibt es bei iDemokratie ein Weblog. Auf meiner Seite finden Sie weitere Materialien zum Thema Bürgerjournalismus.

Potenzial 2.0 – eine Bestandsaufnahme
Realität, Wirtschaftlichkeit und Zukunftsmusik von bürgerjournalistischen Formaten


Teilnehmer: Moderation:
Thomas Mrazek, Onlinejournalismus.de

Intro

Die Berichte über den Bürgerjournalismus aus den letzten Tagen irritieren mich ein wenig. Hierzu vier „Szenen“, die mir aufgefallen sind.
  • „Handelsblatt“-Reporter Thomas Knüwer diagnostizierte gestern in seinem Weblog Indiskretion Ehrensache bei einem Tagesthemen-Beitrag einen „pestilenzartigen Gestank, gemischt aus Angst und Arroganz“. Worum ging es? Die Tagesthemen beschäftigten sich in einem knapp dreiminütigen Beitrag am Sonntag (24.09.06, Video) mit Videos und Bürgerjournalismus im Netz. Knüwers Artikel trägt den Titel „Der Angstschweiß des Tom Buhrow“.
  • Keinen Angstschweiß sondern blanke Wut zeigte vor zwei Wochen in der ARD-Sendung Polylux (14.09.06, Video) der Pressesprecher des Deutschen Journalisten-Verbands, Hendrik Zörner. Er vernichtete plakativ mehrere vergrößerte Leser-Reporter-Ausweise der „Bild“ – als handle es dabei um Teufelszeug. Tage zuvor hatte sich „Bild“-Chefredakteur Kai Diekmann wegen der Kritik an der Leser-Reporter-Aktion seiner Zeitung über die „unerträgliche Arroganz mancher Journalisten gegenüber ihren Lesern“, mokiert.
  • Etwas dezenter ging es zu Wochenanfang beim Zeitungskongress des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) in Warnemünde zu. BDZV-Präsident Helmut Heinen hielt den Begriff des „Bürgerjournalismus“ für „missverständlich“ und stellte fest: „Relevante Inhalte generieren, strukturieren, aufbereiten und die Debatten in allen Lebensbereichen moderieren (...) das ist ein kompliziertes und komplexes Handwerk, das nur von talentierten und gut ausgebildeten Journalisten erledigt werden kann.“
  • Vom edlen Ansinnen der Verlegerzunft zum Abschluß noch ein Sprung zum Marxismus. Der als Schockwellenreiter bekannte Blogger Jörg Kantel richtete vor einigen Tagen „Eine Bitte an alle Journalisten“: „Könntet Ihr bitte daran denken, daß zur korrekten Verwendung des Begriffes Bürgerjournalismus (...) nicht nur der schreibende Bürger an sich gehört, sondern auch, daß der schreibende Bürger Besitzer (nicht Eigentümer!) der Produktionsmittel sein muß, mit denen er seinen Journalismus "produziert". (Das heißt – marxistisch gesprochen – er darf seinen Produktionsmitteln nicht "entfremdet" sein, aber Marxismus lernt man ja heute nicht mehr auf der Journalistenschule.) Dann würdet Ihr nämlich über diese unsäglichen Aktionen der BLÖD- und anderer Zeitungen, die den Bürger als billigen Content-Lieferanten mißbrauchen, nicht solch einen Blödsinn (Kantel verlinkt auf einige Medien, T.M.) schreiben.“
Die ausgewählten Beispiele wirken etwas pointiert, fast überspitzt. Aber sie deuten – vielleicht mal mehr, vielleicht mal weniger gut belegt – einige der Probleme an, die Medienmacher hierzulande mit dem Bürgerjournalismus haben. Eingangs erwähnte ich, dass mich diese Beispiele oder Szenen etwas irritieren. Ich möchte wieder Bodenhaftung gewinnen. Ich bitte die Teilnehmer der Podiumsrunde um ihre Definitionen des Bürgerjournalismus. Sicherlich lassen sich dabei auch einige positive Aspekte und Perspektiven dieser Formate herausarbeiten.

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Wo geht’s lang im Online-Journalismus?...
Dieses Blog ruht. Etwas. Natürlich biete ich Ihnen...
Netzjournalist - 2023/05/20 07:56
Quellen finden ist nicht...
Es wird mit der Zeit immer schwieriger, gute Nachschlagewerke...
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