Freitag, 13. Februar 2009

Was mir gefällt: Heute HAZ.de

haz_de_relaunchSo, in einem Weblog darf es ja auch mal etwas subjektiver sein, mal schauen, ob "Was mir gefällt" sich in Zukunft auch mit Inhalten füllen lässt. Freilich soll das Ganze auch relativ kurz und wie gesagt auch mit etwas Bauchgefühl ausgestattet sein. Jetzt aber los: Ja, HAZ.de, der neu gestaltete (um das Wort Relaunch zu vermeiden) Online-Auftritt der "Hannoverschen Allgemeinen" gefällt mir gut.

Im Vorfeld: Nutzer mit einbezogen
Schon vor einigen Wochen konnte die Nutzer auf eine Beta-Version des neuen HAZ.de-Auftritts schauen, die Redaktion bat die Leser zu kritisieren. Wenn diese Kritik wirklich auch ernsthaft aufgenommen wurde, halte ich dies für eine sehr gute Idee (ähnliches praktizierte beispielsweise auch die "Badische Zeitung" vor einigen Monaten und sicherlich andere Zeitungen auch schon).

Was gefällt:
  • Übersichtliches und vor allem stets angenehmes Design (Agentur KircherBurkhardt)
  • Automatisch wechselnde und relativ großflächige Teaser auf der Titelseite und in der Rubrik Hannover.
  • Hannover ist eigentlich immer vorn (ja, lieber Leser, wir sind eine Regionalzeitung, hier bist Du zuhause und hier kennen wir uns aus, scheint die Botschaft zu lauten); auch die relativ weit oben platzierte Regionalkarte weist nochmals auf den Schwerpunkt von HAZ.de hin.
  • Das HAZ.TV wird am Seitenanfang platziert; über den Nutzwert der Montags bis Freitags jeweils um 16 Uhr ausgestrahlten Studiopräsentation könnte man freilich streiten.
  • Gelungene und einheitliche Typografie, auch bei den Artikeltexten wird zwischen serifenlos und mit Serifenschriften gut variiert (typografisch Bewandtere werden mich jetzt hoffentlich nicht des Dilettantismus überführen ...).
  • Übersichtliche Anordnung von Zusatzfunktionen wie Kommentieren, Weiterleiten, Drucken, Schriftgrößen, Lesezeichen-Dienste
    Artikel sind sauber aufgebaut, Zwischentitel, nutzwertige Bildergalerien im Textfluß, deutlich erkennbares Veröffentlichungsdatum vor der Überschriftenzeile (Beispiel)
  • Serviceangebote sind gut und leicht auffindbar auf jeder Seite platziert; gut erkennbare Icons
  • Großes Plus: Auf jeder Seite findet sich am Ende das Inhaltsverzeichnis (nix Neues nicht, aber aus unerfindlichen Gründen noch selten zu finden), auch hier überzeugt die gut durchdachte Sortierung.
  • Sprechende URLs sollen auch noch keinem Angebot geschadet haben.
  • Immerhin elf unterschiedliche RSS-Feeds können abonniert werden; für Neulinge wird noch mal erklärt, was es mit diesen "persönlichen Nachrichtentickern" auf sich hat.
  • Obendrein werden in der Rubrik Multimedia, die vielleicht etwas unglücklich benannt ist, alle multimedialen Angebote auf HAZ.de übersichtlich vorgestellt.
  • Die lange Matte von Kolumnist Ernst Corinth ist häufig in der rechten Spalte zu sehen - fein, eine Website, die mit dem "Netzgeflüster" eine gute Kolumne eines guten Autors zu bieten hat, kann gerne mit diesem Pfund wuchern (ähnlich praktiziert es die "Stuttgarter Zeitung" mit der Kolumne "Glaserei" von Peter Glaser).
  • Sinnvolle Einbindung von Leser-/Bürgerreportern mit dem bewährten Angebot von MyHeimat (wir berichteten); in den lokal bezogenen Rubriken wird auf diese Möglichkeit zum Mitmachen stets hingewiesen (Beispiel Rubrik Hannover). Die Rubrik MyHeimat scheint belebt zu sein und erscheint auch im angenehmen Design von HAZ.de.
  • Zusatzangebote (ich habe mich nur sporadisch umgeschaut!) wie TV-Programm oder Kindergartendatenbank (neben der Datenbank wird auch Google Maps eingesetzt) überzeugen; so kann HAZ.de eine gerne besuchte regionale Anlaufstelle im Netz werden.
  • Über den kleinen Fehlstart am Mittwoch berichtet man auch. Gut so.
Was nicht gefällt:
  • Zum Teil werden auf der Startseite unaussagekräftige Briefmarken-Teaserbilder verwendet (siehe dieses Beispiel).
  • Über den Nachrichtenticker könnte man streiten.
  • Autorennamen sind nicht verlinkt, keine Kontaktmöglichkeit (auf der wiederum sehr übersichtlichen Kontaktseite, findet sich neben den Kontaktdaten wenigstens ein Bild des Redakteurs; mit einer Kurzvita wäre es noch besser.Oha, wo finde ich denn die Online-Redaktion, oder ist die integriert?).
  • Die Mediadaten online fehlen wohl noch, es werden nur Online-Werbeformen präsentiert - eine Marginalie.
  • Aktuelles Hannover-Wetter auf jeder Seite ist schön und gut, doch hier hätte man gerne mehr (Hannover-Vorschau, Reisewetter etc.)
  • E-Paper-Seite noch im alten Design?
  • Online first im Lokalen gibt es wohl nur in homöopathischer Dosis (wie ist es in den anderen Ressorts?), immerhin kann man auf der Nachrichtenkarte sehen, welche Artikel aktuell oder von den Vortagen sind, außerdem sieht man dies natürlich auch auf der jeweiligen Artikelseite. Ob man damit mehr Leser online erreicht?
"Webpionierin" federführend?
HAZ.de dümpelt beispielsweise im AGOF-Angebotsranking noch unter ferner liefen. Das wird sich wohl leider auch nach dieser gelungenen Neugestaltung der Seite nicht von heute auf morgen ändern, doch für die kommenden Jahre sind die Hannoveraner mit diesem Angebot gut gerüstet.

Einem Twitter-Angebot der HAZ entnahm ich neulich, dass Martina Lenk die Geschäftsführung bei der für HAZ.de verantwortlichen Madsack Online GmbH & Co. KG inne hat. Lenk leistete bei der damals noch zu Burda gehörenden "Schweriner Volkszeitung" Pionierarbeit, denn dieses Blatt war die erste deutsche Tageszeitung im Netz (Start am 5.5.1995, Quelle [ohje?]: Wikipedia). Lenks Erfahrungsschatz und natürlich der Einsatz der anderen Kollegen hat sich offenbar bezahlt gemacht.

Und was meinen die Nutzer?

Ach, die Nutzer haben ja auch noch was zu sagen, ein HAZ.de Umfrage ergab folgendes: 32 Prozent stimmten für "Wahnsinn! HAZ.de sieht toll aus.", 21 Prozent für "Schick! Doch, das gefällt mir." und 48 Prozent haben die Option "Naja, so umwerfend ist der neue Auftritt nicht." angewählt. Je nun, was kann man auf solche Umfragen geben? Mir gefällt es!

Nachtrag 25.02.2009
Das Gleich in Grün gibt es bei der "Neuen Presse", Hannover, die auch zur Verlagsgruppe Madsack gehört.

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